Nada Surf – The Weight Is A Gift

Punkte: 79

Eine Band findet sich. Zehn Jahre gingen voraus, in denen das Trio mehrmals kurz vor der Auflösung stand. Erst waren sie eine Art One-Hit-Wonder, dann folgte das Bad im Business-Morast eines Majorlabel-Vertrags und darauf die Platte, mit der man sich frei schwamm. Und dann: „The Weight Is A Gift“ und damit elf fantastische Songs ohne Effekte, aber mit einem Grower-Potenzial, das auch nach Dutzenden von Durchläufen anhält. Die Musik, die Songs, die Attitüde – Nada Surf zeigten sich hier als gereifte Dreißiger. Oder wie es ein US-Kritiker ausdrückte: „Diese elf Songs stellen Klischees auf den Prüfstand, hinterfragen alte Überzeugungen, und machen Sinn, indem sie dir ermöglichen, älter zu werden, ohne dabei die Jugend aus dem Blick zu verlieren.“ Das gesamte Album war das Ergebnis einer bandinternen Nabelschau, von drei New Yorkern, die immer nur gute Musik machen wollten und von den Umständen daran gehindert wurden. Mit bestem Zweckoptimismus funktionierten sie nun selbst die ärgsten Knüppel zwischen den Beinen zu Singalong-Klassikern mit Gänsehaut-Garantie um. „Maybe this weight was a gift / to see what I can lift“, singt Matthew Caws, der wohl zu den herzlichsten Rockern der Welt gehört, in grandios lakonischer Weise. Nur, um im nächsten Song die Losung auszugeben: „Always love / Hate will get you every time.“ Geht es liebevoller? Simpler und kraftvoller?

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