Neue Digitalos zum Hören, Sehen, Knipsen und Spielen

Die DVD Recorder werden langsam erschwinglich, MP3 erobert die Autobahn, Apple verpasst dem iMac ein cooles Breit Display, die jüngsten Digitalkameras speichern die Bilder auf Chipkarten im Winzig Format, die heißesten Mobilfunk-Pretiosen beherrschen sämtliche Finessen der Datenkommunikation. Und für die Hobby Musiker im Lande hat die Elektronik Welt ein paar ganz besonders starke Utensilien parat...

SPIELT DEN PREISBRECHER Die Produktion von Videorecordern der Gattung VHS hat Philips schon eingestellt: Die Zukunft, so sehen es die Niederländer, gehört den DVD-Recordern. So tritt das Unternehmen nun schon mit der dritten Generation dieser Aufzeichungsmaschinen an. Und mit jedem neuen Modell purzeln die Preise weiter in Richtung auf ein erschwingliches Niveau. Die jüngsten Digitalrecorder heißen DVDR 880 und DVDR 890, kosten 900 und 1000 Euro, und sie unterscheiden sich fast nur durch ein Ausstattungsdetail: Die kostspieligere Version 890 hat ihrem Schwestermodell 880 eine iLink-Schnittstelle voraus, mit der sie Kontakt zu einem digitalen Camcorder knüpfen kann. Als Aufzeichnungsmedien akzeptieren beide Maschinen sowohl löschbare Rohlinge vom Typ DVD+RW als auch die einmal bespielbaren, DVD+R genannten Scheiben. Beide Plattentypen lassen sich mit den meisten DVD-Player-Modellen abspielen. Der DVDR 890 kann, je nach gewünschter Bildqualität, zwischen einer und sechs Stunden Video auf einem Datenträger verewigen, der DVDR 880 schafft höchtens vier Stunden.

BRINGT MP3 AUF DIE STRASSE Zwölf Stunden Musik von einer einzigen CD? Kern Problem fiir das neue High-End-Autoradio Los Angeles MP 72 von Blaupunkt: Der Apparat spielt Selbstgebrannte Scheiben mit MP3-Musik ab – sowohl die einmal bespielbaren als auch die CD-RW genannten löschbaren Varianten. Über seinen eingebauten Leseschlitz kann er sogar Multimedia Cards an Bord nehmen und ihre gespeicherten Werke wiedergeben, kompakte Cbipkarten also, die in den meisten MP3-Playern den Ton angeben. Für Sound nach Maß sorgt ein eingebauter, digitaler Equalizer, der mit einem zum Komplett-Set gehörenden Mikrofon die Fahrzeugakustik checkt und so die ideale Klangregelung ermittelt. Gibt der Fahrer mal so richtig Gas, merkt’s die schlaue Wiedergabeelektronik und lässt die vier eingebauten 50-Watt-Endstufen automatisch lauter spielen. Damit Langfinger sich gar nicht erst für das immerhin 500 Euro teure Gerät interessieren, arbeitet es erst, wenn eine spezielle Keycard im Leseschacht sitzt. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, kann sogar das komplette Bedienteil mitnehmen.

PASST IN DIE HEMDTASCHE Den zierlichsten CD-Player für MP3-Musik baut derzeit Philips. Der Expanium 431 getaufte Zwerg ist auf die 8 Zentimeter großen Mini-CDs zugeschnitten, und sein Gehäuse geriet so flach, dass es selbst die Tasche im Freizeithemd nicht über Gebühr ausbeult.

Rohlinge für Selbstgebrannte Mini-Scheiben sind derzeit für rund 1,50 Euro zu haben – ein moderater Preis für eine Speicherkapazität von 185 Megabyte, die für über 3 Stunden Repertoire ausreicht Um den smarten Player definitiv rüttelfest zu machen, spedierten ihm seine Konstrukteure einen üppigen Datenspeicher, der 480 Sekunden MP3-Programm Zwischenlagern kann. Hat der Abtastlaser also mal die Spur verloren, liefern einfach die Chips die fehlenden Daten nach – so lange, bis der Laser wieder spurt. Besonders interessant ist die Multi-Codec-Architektur der Wiedergabe-Elektronik: Sie sorgt dafür, dass der Player künftig auch noch andere Tonformat als nur MP3 versteht Eine einfache Software-Aktualisierung macht’s möglich. Damit ist der Expanium definitiv zukunftssicher. Zwei mitgelieferte Nickel-Metallhydrid-Akkus versorgen ihn bis zu acht Stunden lang nonstop mit Strom. Der praktische Digitalo ist für etwa 200 Euro zu haben.

BREITER IST SCHÖNER Gibt es etwas Schöneres für den Schreibtisch als Apples neuen Kultrechner iMac – das smarte Modell mit der Elektronik im Fuß und dem LCD-Schirm am chromblitzenden Schwenkarm? Darüber kann man, wie über alle Geschmacksfragen, trefflich streiten. Unstrittig aber ist: Für viele Profis war der Bildschirm des Schmuckstücks mit seinem Diagonalmaß von gerade mal 15 Zoll bisher zu klein. Jetzt sorgt Apple für Abhilfe: Seit ein paar Wochen ist der coole Rechner mit einem 17 Zoll großen Breit-Bildschirm zu haben. 1440 mal 900 Pixel passen auf dieses Display mit dem neuen Bildseitenformat 16:10. Damit bietet es Platz genug für zwei vollständige, nebeneinander angeordnete Textseiten – oder für ein großes geöffnetes Dokument und eine Fülle zusätzlicher Werkzeugfenster. Auch die übrige Ausstattung der Design-Maschine ist nicht von schlechten Eltern. Ein eingebautes Kombi-Laufwerk brennt CDs und DVDs, und darüber hinaus spielt es Scheiben aller erdenklichen Formate ab. Eine 80-Gigabyte-Festplatte reicht selbst für den Speicherbedarf von Multimedia-Produzenten, zwei Firewire- und drei USB-Ports sorgen für die nötigen Kontakte zur digitalen Außenwelt. Kostenpunkt des Komplettsets: um 2400 Euro.

ALLES GESCHRUMPFT FujiFilm und Olympus habe die Smartmedia Card, die unter den Speichermedien für Digitalkameras am weitesten verbreitete Chipkarte, radikal eingedampft – und heraus kam der nagelneue Kartenyp xD. Der Speicherknirps – es gibt ihn vom Herbst an zunächst mit Kapazitäten von 16 bis 126 Megabyte – ist nicht größer als ein Daumennagel. Das hat für die Kamera-Konstrukteure handfeste Vorteile: Sie können ihre Knipskästchen nun noch kompakter gestalten. Den Beweis tritt Fujifilm mit zwei interessanten Kamera-Neuheiten an, den beiden Geschwistermodellen FinePix A203 und FinePix A303. Die beiden besonders handlichen Apparate fotografieren mit Dreifach-Zoom-Objektiven, die einen auf Kleinbild-Verhältnisse umgerechneten Brennweitenbereich von 38 bis 114 Millimetern abdecken. Die Modellvariante A203 (Preis: um 380 Euro) lichtet die Motive mit einem Bildsensor ab, der 2 Millionen Pixel liefert – also 1600 mal 1200 Bildpunkte. Das reicht für scharfe Ausdrucke im Format 12 mal 16 Zentimeter. Die A303 (um 450 Euro) knipst mit einem 3,2-Megapixel-Chip, scharrt damit 2048 mal 1536 Bildpunkte und scharfe Papierbilder im Format 20 mal 15 Zentimeter. Fuji liefert beide Kameras mit 16 Megabyte großen xD-Karten aus, die je nach Auflösung zwischen 12 und 122 Bilder fassen. Sie können auch kurze Video-Clips speichern, allerdings nur in kleinen Formaten fürs Internet-Daumenkino oder für den E-Mail-Versand.

NACH PROFI-MANIER Wer nur mal im Urlaub ein paar Schnappschüsse macht, braucht diese Kamera nicht: die Nikon Coolpix 5700 ist für Gelegenheitsknipser eine Nummer zu gut – und auch zu kostspielig: Immerhin 1600 Euro verlangt der Händler für das edle schwarze Gerät. Doch der Preis ist angemessen. Denn die in einem soliden Metallgehäuse steckende Coolpix fotografiert mit einem 5,24-Megapixel-Chip, was für scharfe Ausdrucke oder für digitale Druckvorlagen im DIN-A-3-Format reicht. Und sie hat ein Achtfach-Zoomobjektiv, das einen Brennweitenbereich von der Weitwinkelperspektive (35 Millimeter) bis hin zu extremen Tele-Einstellungen (280 Millimeter) erreicht. Zur Wahl der Motive dient ein ausklappbarer LCD-Monitor auf der Rückseite der Kamera. Und wenn die Sonne mal so kräftig scheint, dass der Fotoamateur gar nichts mehr auf dem Bildschirm erkennen kann, guckt er einfach durch einen zusätzlichen elektronischen Sucher; den die Nikon als Alternative anbietet. Zu den besonderen Tugenden der neuen Coolpix zählt ihre Geschwindigkeit: Der Autofokus lässt die Linsen blitzartig in die richtige Position schnurren, und der flinke Verschluss schafft drei Serienbilder in einer Sekunde. Als Speichermedien akzeptiert die Kamera Compact-Flash-Karten und Microdrive-Festplatten.

FÜR SCHNELLE SCHEIBEN Philips hat eben erst den Preiskampf in Sachen DVD-Recorder eröffnet (siehe Seite 64), und schon steigt Konkurrent Panasonic darauf ein: Das jüngste Digitalrecorder-Modell der Japaner, DMR-E30 genannt, ist für 900 Euro zu haben, kostet mithin keinen Cent mehr als das günstigste Modell der Niederländer. Auch dieses Gerät bietet keinen iLink-Digitaleingang zum Überspielen selbstgedrehter Camcorder-Werke, hat ansonsten aber alles, was man zur Aufnahme braucht Der DMR-E30 arbeitet, so will es die Philosophie seines Herstellers, mit anderen Speichermedien als die Philips-Gerätschaften: Panasonic schwört auf die löschbare DVD-RAM und die nur einmal bespielbare DVD-R. Letztere bietet derzeit die beste Kompatibilität zu DVD-Playern, sie lässt sich also auf den meisten Geräten abspielen. Die DVD-RAM dagegen läuft nur auf dem Recorder selbst Sie hat dafür aber andere Vorzüge: Diese DVD-Variante verwaltet die Daten so ähnlich wie eine Computerfestplatte. Das macht sie enorm schnell. Der Recorder kann deshalb eine mitgeschnittene TV-Sendung bereits wiedergeben, während er gleichzeitig noch den Schluss aufzeichnet – eine feine Sache. Dank besonders effizienter Datenkompression können die Panasonic-Recorder bis zu sechs Stunden Videoprogramm auf einer DVD-Seite speichern. Und weil es die DVD-RAM auch als zweiseitige Medien gibt, kann der DMR-E30 sogar bis zu 12 Stunden Video-Programm auf einem Datenträger verewigen.

Die jüngsten Alleskönner für die mobile Kommunikation

ZEIGT DEN ANRUFER So sieht heute ein Handy der Economy Class aus: Das neue T200 von Sony Ericsson beherrscht den Empfang in drei verschiedenen Frequenzbereichen, taugt mithin sogar für den Einsatz in den USA und in Fernost. Ober eine speziellen Schnittstelle kann es jederzeit Kontakt zur passenden Mini-Kamera MCA-10 aufnehmen, Fotos schießen und per E-Mail rund um den Globus funken. Es kann die Bildchen aber auch im eingebauten Speicher ablegen und einzelnen Telefonnummern zuordnen. Ruft dann zum Beispiel die bessere Hälfte an, zeigt sie sich sogleich mit ihrem Konterfei im Display. Der Internet-Zugang via WAP ist Ehrensache, und damit die Infos zügig auf dem Display erscheinen, beherrscht das handliche Telefon den schnellen Datentransfer nach dem GPRS-Standard. Der zum Software-Repertoire zählende Kalender erinnert stets an Verabredungen, Geburtstage und Termine, und kommt zwischen Telefonaten und Online-Sessions trotzdem einmal Langeweile auf, sorgen funfeingebaute Spiele für Abhilfe. Das T200 gibt es in den Farben Eisblau und Schwarz.

FUNKT, KNIPST UND RECHNET Das stärkste Modell unter den Mobilfunk-Neuheiten von Sony Ericsson ist die Multimedia-Maschine schlechthin: Der P800 genannte Apparat hat eine Kamera gleich an Bord, knipst Fotos mit 208 mal 320 Pixels, sammelt sie in einem Album oder schickt sie als MMS-Nachricht an ein anderes Telefon, das die neue Technik der Multimedia-Botschaften ebenfalls beherrscht. Musik gefällig? Kein Problem: Mit seiner MP3-Player-Funktion sorgt das Smartphone für Unterhaltung der musischen Art. Die tönenden Dateien nimmt es über einen Memory Stick Duo entgegen, eine neue Sony-Chipkarte, die es derzeit mit Kapazitäten bis zu 128 Megabyte gibt. Der Austausch multimedialer Daten funktioniert aber auch drahdos. Dafür sorgt eine eingebaute Bluetooth-Funkstation. Neben Spaß und Spiel fördert das vielseitige Triband-Telefon auch seriöse Tätigkeiten: Ein Kalender und eine Jobliste erinnern an die Pflichten des Broterwerbs, eine E-Mail-Software ruft den elektronischen Schriftwechsel aufs farbige Display, ein Browser führt ins World Wide Web, Programme für Text, Tabellenkalkulation und Präsentation können Dateien darstellen, die der heimische PC in Word, Excel oder Powerpoint produziert hat.

EMPFÄNGT UKW Ein „modisches Objekt“ nennt Nokia seinen Modell-Zuwachs 7210 – ein Mobilfunk-Utensil, das sich mit Cover-Schalen in allen erdenklichen Farben schmücken kann. Bunt geht’s auch im Display zu: Wer mag, hinterlegt die schriftlichen Anzeigen mit einem farbigen Hintergrund-Bild. Auch für akustische Reize ist der digitale Fernsprecher gut Ein eingebautes UKW-Radio fischt Musik aus dem Äther und gibt sie über Kopfhörer wieder, Anrufer melden sich über einen eingebauten Lautsprecher mit vielstimmigen Klingeltönen. Wer eine Weltzeituhr braucht oder ein Wörterbuch, lädt sich solche Dreingaben einfach in Form passender Java-Programme aus dem Internet. Das 7210 unterstützt alle zeitgemäßen Mobilfunk-Errungenschaften: Triband für den Einsatz in fünf Kontinenten, WAP-Internet-Zugang, GPPRs für schnellen Datenverkehr und MMS, die multimediale Fortentwicklung des Kurznachrichten-Service SMS.

Hardware für Aktivisten

LÄSST DIE BITS SCRATCHEN Eigentlich ist er in der Club-Szene zu Hause, aber auch so mancher Amateur-DJ dürfte schwach werden, wenn er sich mit der Technik dieser Digitalmaschine näher befasst – und dazu noch ihren irdischen Preis von rund 1100 Euro zur Kenntnis nimmt. Die Rede ist vom Pioneer CMX-3000, einem Doppel-CD-Player, der so ziemlich alles kann, was eine DJ-Workstation können muss. Er programmiert Loops und hält sie auf Tastendruck zum Abruf bereit, synchronisiert die Beats Per Minute aufeinanderfolgender Stücke automatisch, passt ihre Lautstärke an und kann, als einziger Digitale seiner Gattung, sogar scratchen und rückwärts spielen wie ein Profi-Player der analogen Art. Spezielle Wave-Displays zeigen die lautesten und leisesten Stellen der Musikstücke wie in einer Landschaft. So findet der DJ mühelos die besten Breakpunkte für akkurate Übergänge.

LÄUFT UND LÄUFT UND LÄUFT Seit 19 Jahren arbeiten Profi-DJs mit Plattenspielern von Technics, deren Typen-Kennziffern mit 12 beginnen. Der Hersteller hält seiner Fan-Gemeinde eisern die Treue: Erst im vergangenen Jahr brachte er ein neues, SL-1210M3D ge nanntes Modell dieser Serie heraus -in der bewährten, robusten Technik, die auch Hobby-Auflegern Spaß macht Den Plattenteller lässt die Maschine, so will es die Tradition, mit einem starken Direkt-Antriebsmotor rotieren, der enorm schnell auf die Soll-Drehzahl beschleunigt. Ein handlicher Schieberegler variiert die Abspielgeschwindigkeit um bis zu acht Prozent. Der S-förmig geschwungene, leichte Tonarm mit seiner präzisen kardanischen Aufhängung sorgt für sichere Abtastung. Der Preis liegt bei 765 Euro.

MACHT DEM STUDIO KONKURRENZ Hobby-Musiker können ihre Werke jetzt aufnehmen wie ausgebuffte Studio-Profis – ohne dazu ein Tonmeister-Studium absolvieren und das Bankkonto über Gebühr plündern zu müssen: Für weniger als 1500 Euro bietet Yamaha einen Digitalrecorder an, der 16 virtuelle Spuren auf einer Festplatte anlegt. Der zum Komplett-Set gehörende Mixer kann die an acht Eingänge angeschlossenen Quellen mischen, 4-Band-Equalizer bessern die Klangbalance nach, und die fertigen Werke exportiert das Gerät als Wave-Dateien und brennt sie auf eine CD-ROM. Die Bedienung ist narrensicher: Alle wichtigen Schalter, Regler und Anschlüsse erklären sich selbst Der AW16G ist so kompakt wie ein Aktenkoffer. Ob Proberaum, Wohnzimmer oder Bühne – überall findet er seinen Platz.

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