Eckig, kompakt und gut

Klassische HiFi-Komponenten haben wieder Konjunktur - besonders, wenn sie in zierlichen Regalformaten antreten und so schön musizieren wie diese Auswahl.

Eckig, kompakt und gut das Alphabet in der Grundschule: HiFi-Anlagen – das waren jene triptychalen Musikaltäre, die solide Elektronik-Behausungen mit zwei kantigen Lautsprecherboxen zu flankierten pflegten, zu nichts anderem gebaut als zu ordentlichem Klang. Fast waren sie ganz verschwunden. Doch jetzt gibt es sie wieder in respektabler Auswahl. Dass sie sich heute gern zierlich-kompakt geben und sich mit ihrer Technik auch das eine oder andere Zugeständnis an die Moderne leisten, nehmen die Älteren unter uns mit abgeklärten Wohlwollen zur Kenntnis.

Denon hat das Geschäft mit hochkarätigen HiFi-Komponenten bis heute nie aufgegeben. Der Hersteller liefert aber auch Kleinkaliber – von ähnlich edlem Zuschnitt: Die Anlage D-F1O7 (um 560 Euro), bestehend aus einem Receiver, einem CD-Player und passenden Zweiwege-Boxen, bietet sogar einem analogen Plattenspieler standesgemäßen Anschluss. Und der CD-Player gibt, auch über seinen USB-Anschluss, sowohl MP3-Musik als auch WMA-Dateien wieder. Der Klang: sehr ausgewogen mit ordentlichem Bass und warmem Timbre.

Schlichter geht es kaum: Ein schwarzer Kasten, der einen Stereo-Verstärker samt CD-Laufwerk und Radio für UKW und Mittelwelle birgt, dazu zwei Lautsprecher mit elegant geschwungenem Grundriss – das ist fast alles, was man über das Stereo-Komplettpaket Impaq 4O des Berliner Internet-Versenders Teufel (www.teufel.de) sagen kann. Wäre da nicht der höchst respektable, saubere und frische Klang des kompakten Trios. Und sein budgetfreundlicher Preis von 349 Euro. Und die USB-Schnittstelle für MP3-Konserven auf angestöpselten Speichersticks. Selbst der iPod darf mitspielen: Für 39 Euro bietet Teufel eine passende Docking-Station an.

Harman setzt mit seinem Mini-Quartett MASUO (um 900 Euro) auf moderne Formen: Receiver und CD-Player stecken in schwarz glänzenden Kästchen mit gerundeten Kanten, Berührungssensoren steuern die Funktionen. Das eingebaute Radio-Teil empfangt sogar digitalen DAB-Funk, für MP3- und WMA-Archive halten sich gleich zwei USB-Anschlüsse bereit, ein Phono-Eingang nimmt Musik aus Vinylrillen entgegen. Mit flachen Bassmembranen und Schallführungen am Hochtöner schaffen die Boxen beachtliche Lautstärken, ohne zu verzerren. Sie können aber durchaus auch subtil aufspielen.

Kenwood packte die gesamte Elektronik seiner Mini-Anlage K-521 (um 340 Euro) in ein einziges Gehäuse. Hier teilen sich also der Stereo-Verstärker, das Radioteil und das CD-Laufwerk den raren Platz. Auf dem Oberdeck sitzt sogar noch eine eingebaute iPod-Dockingstation – in enger Nachbarschaft zur USB-Schnittstelle, die sich neben MP3- und WMA-Dateien auch Musik in AAC einverleiben kann, also zum Beispiel Tonkonserven aus dem iTunes-Archiv. Und weil die Zweiwege-Böxchen frisch, munter und mit natürlichen Klangfarben aufspielen, gefällt das ganze HiFi-Set.

Die Mini-Anlage CS-535 von Onkyo ist schon für rund 230 Euro zu haben. Dennoch ist sie alles andere als eine windige Sparbüchse: ordentliche Lautsprecherboxen, die zwar keine gewaltigen Tiefbässe schaffen, aber den Rest des Tonspektrum sehr akkurat in Schall umsetzen, ein Elektronik-Baustein, der neben Radio- und CD-Konzerten auch Musik in MP3 oder WMA von USB-Sticks spielt – all dies spricht für das kleine HiFi-Anlage. Aber das ist noch nicht alles: Zum Lieferumfang gehört auch eine separate Dockingstation, die den iPod als weiteren Zuspieler einbezieht.

Yamahas Beitrag zum Thema heißt mit vollem Namen PianoCraft MCR-840 – in Anspielung auf die schwarz glänzende Lackierung der dekorativen Lautsprecher. Die Elektronik verteilt sich auf zwei Komponenten: den Receiver, der auf seinem Oberdeck auch gleich noch einen iPod zum Mitspielen einlädt, und den Player, der nicht nur CDs abspielt, sondern auch DVD-Videos an einen angeschlossenen Bildschirm ausgibt – sogar über einen HDMI-Anschluss. Die grundsolide Verarbeitung der Anlage und ihr ansprechender musikalischer Auftritt rechtfertigen den Preis von rund 600 Euro.

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