Als Ozzy Osbourne das Wacken-Publikum mit Schaum zuballerte

Beim Wacken Open Air 2011 legte Ozzy Osbourne einen echten Spaß-Auftritt hin, gönnte sich zwischendurch aber auch eine Pause.

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62 Jahre alt war Ozzy Osbourne, als er 2011 seinen ersten und einzigen Auftritt beim Wacken Open Air hatte. Er war dort der Headliner der traditionellen „Night To Remember“ und es war sein einziger Festival-Gig damals in dem Jahr in Deutschland.

Manche sagten nach dem Konzert, sie hätten dort auf der Bühne einen alten Mann gesehen, der zuweilen verwirrt wirkte und sich zwischenzeitlich eine längere Pause gönnte, um seine Kollegen einfach ihr Ding machen zu lassen.

Doch Augenzeugen berichten auch, dass sie den Sänger agiler erlebten, als sie sich das zuvor vorgestellt hatten. Wie ein kleines Kind hüpfte Osbourne zuweilen über die Bühne.

Ozzy Osbourne als verwirrter, aber charmanter Entertainer

In 90 Minuten gab es „War Pigs“, „Iron Man“, „Crazy Train“, „Suicide Solution“, „Mr. Crowley“, „Road To Nowhere“, „Mama I’m Coming Home“ und weitere Ozzy-Hits zu hören. „Paranoid“ bildete den Abschluss.

Weil es keine Video-Show und Feuerwerk gab – und Osbourne nur das machte, was er eben immer schon machte – murrten dann doch einige Fans. Freundlich-verkniffen sprachen sie später von einem „nostalgischen Auftritt“.

Wäre da nicht die Schaumkanone gewesen, die Ozzy von einem Moment auf den anderen rausholte. Das war nun auch nichts Neues, aber wie er sich selbst erst einseifte und dann das Publikum in den ersten Reihen (zusätzlich später unterstützt mit Eimern voll Wasser von außen), hatte seinen eigenen Reiz.

Bis heute fragen sich viele, was der Sänger während des Gigs immer wieder in sich reinschüttete, standen doch auf der Bühne gleich mehrere Flaschen und Gläser mit einer „undefinierbaren Flüssigkeit“, wie es in einer Konzertrezension der „Welt“ heißt.

Nach einem derart verspielten bis routinierten Auftritt hätten viele natürlich gerne noch ein weiteres Wacken-Konzert von Ozzy Osbourne gesehen. Nun bleibt ihnen nur noch die Erinnerung an die Wandlung eines Hardrockers zum Entertainer.