Pioniere mit Passion

Das Rap-Label Def Jam gründet Filiale in Berlin

Auf einem Sofa im Berliner Westinn-Grandhotel sitzen zehn Plattenbosse und Marketing-Manager und lächeln in eine Kamera. „Wenn dieses Foto rausgeht, können wir uns in der Community nicht mehr blicken lassen“, scherzt Leo Cohn. Er ist Chef des hippsten amerikanischen HipHop Labels und hat gerade den deutschen Ableger gegründet: Def Jam Germany. „In Deutschland verkaufen sich unsere Platten mit am besten“, begründet Cohns Kollege, A&R-Chef Kevin Liles. Gerade mal drei Mann betreiben das Büro in Berlin – mit einem schwergewichtigen Berater hinter sich: Andreas „Bear“ Laesker, Entdecker der Fantastischen Vier und Mitbegründer des Labels Four Music „Der kam schon vor mehr als zehn Jahren zu uns in die USA gedüst“, erinnert sich Liles. „Das ist ein großer Innovator!“ Darauflegen die Def-Jam-Leute beiderseits des Ozeans großen Wert: Innovation und Credibility. „Wir machen nur, was auf lange Sicht angelegt ist“, erklärt Liles, „Mal eben viele Platten verkaufen und dann den Musiker vergessen, das ist nicht unser Ding. Wir glauben an den HipHop-Underground in Deutschland. Die Beats sind gewaltig. Von der Sprache verstehe ich nicht so viel, aber ich fühle die Passion und die Vibes!“ Sein deutscher Kollege ergänzt: „Wenn jemand zu uns kommen will: Die Tür ist offen! Aber gut verkaufende Bands abwerben? Das ist kein Stil“, sagt Marius Herz. Zunächst hat man die Spezializtz und die Berliner Nachwuchs-HipHop-Lady Bintia unter Vertrag genommen. Aber man munkelt, dass Four Music samt den Fanta Vier von Stuttgart an die Spree ziehen will. Dann wird es noch enger auf dem Sofa.

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