Pussy-Riot-Aktivistin Nadya Tolokonnikova steht auf russischer Fahndungsliste

Nadya Tolokonnikova ist die zweite bekannte Pussy-Riot-Aktivistin, die auf einer Moskauer Liste staatlich gesuchter Krimineller auftaucht.

Nadya Tolokonnikova, Mitglied des Aktivismus- und Punk-Kollektivs Pussy Riot, wurde Medienberichten zufolge auf eine Fahndungsliste des russischen Innenministeriums aufgenommen.

Es ist nicht bekannt, wegen welcher konkreten Vergehen sie strafrechtlich verfolgt wird. Im Laufe des Monats März wurde jedoch öffentlich, dass gegen sie ein Verfahren wegen „Beleidung religiöser Gefühle“ anhängig sei. Beweisstücke in diesem Fall sollen das Pussy-Riot-NFT der Madonna und Fotos auf ihrem Instagram-Account sein. Die Künstlerin kommentierte die Meldung dort mit einem Mittelfinger.

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Der Paragraph, nachdem sie belangt werden soll, ist auch als „Pussy-Riot-Gesetz“ bekannt. Er wurde erst 2012 in Kraft gesetzt, nachdem die Gruppe mit einem ihrer ersten öffentlichen Auftritte, dem „Punk-Gebet“ in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale, gegen das Bündnis der russisch-orthodoxen Kirche und des offiziellen Staatsapparats protestiert hatten. Einige Mitglieder der Gruppe wurden danach verhaftet und sind seitdem für ihre Performances immer wieder staatlichen Repressalien ausgesetzt gewesen.

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Neben Tolokonnikova, die zweifellos das bekannteste Mitglied des lose organisierten Kollektivs ist, steht auch Maria Alyokhina auf der Fahndungsliste. Sie war Anfang letzten Jahres aus Russland geflohen.

Erst Ende Januar dieses Jahres stellte die Gruppe ein Video ihrer aktuellsten groß angelegten Aktion online. Dafür verbrannten sie im August 2022 in Kalifornien ein 3×3 Meter großes Portrait Wladimir Putins. Auf dessen Asche wurden dann „Zaubersprüche angewandt, um ihn zu verscheuchen“.

 

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Die neuerdings Gesuchte lebt angeblich bereits seit längerer Zeit in den USA. Zwischen April und Juni sind Pussy Riot auf Tour. Im Mai kommen sie für elf Konzerte nach Deutschland.

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