Pussy Riot: Putin verkündet Amnestie

Aufgrund einer von Russlands Präsident Wladimir Putin veranlassten Großamnestie werden zwei Mitglieder der Gruppe Pussy Riot möglicherweise noch diese Woche aus der Haft entlassen.

Kurz vor den olympischen Winterspielen in Sotschi beschloss der russische Präsident Wladimir Putin eine großangelegte Amnestie gegenüber tausenden russischen Gefangenen – darunter auch für zwei Mitglieder der Gruppe Pussy Riot, Nadeschda Tolokonnikowa (24) und Maria Aljochina (25). Das Dekret zur Freilassung von „leichteren“ Justizfällen, das auch dezidiert Frauen mit Kindern umfasst (dies ist sowohl bei Tolokonnikowa als auch bei Aljochina der Fall), wurde von der russischen Staatsduma bereits beschlossen, alles Weitere soll nur noch Formsache sein.

Wann die beiden Frauen freikommen, die sich seit 2012 in einem russischen Straflager befinden, ist noch unklar – man rechnet aber noch mit einer Freilassung in dieser Woche. Die Künstlergruppe Wojna teilte via Twitter mit, dass es am Donnerstag so weit sein würde.

Es ist wohl kein Zufall, dass die Generalamnestie kurz vor den olympischen Winterspielen stattfindet, die in Sotschi am 7. Februar eröffnet werden. Auch ohne Amnestie wären die Aktivistinnen im März freigelassen worden.

„Sie können theoretisch noch heute herauskommen“, zitiert „Spiegel Online“ die Anwältin der Putin-Gegnerinnen, Irina Chrunowa, die diese Ankündigung gegenüber der Agentur Interfax am Donnerstagmorgen gesagt habe.

Wladimir Putin wird derzeit international massiv kritisiert wegen des Gesetzes gegen „Homosexuellen-Propaganda“. Das Gesetz stellt jegliche positive Äußerung über Homosexualität vor Minderjährigen sowie deren mediale Verbreitung in Russland unter Strafe, mögliche Konsequenzen sind neben hohen Geldstrafen auch Landesverweise. Zuletzt hatten die Sänger Peter Plate in Berlin und Elton John in Moskau deshalb gegen die Diskriminierung von Homosexuellen protestiert.

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