3,5 Friska Viljor Bravo

Hinter dem sechsköpfigen Ensemble von Friska Viljor (frei übersetzt: „Mit den besten Absichten“) stecken vor allem zwei Stockholmer namens Daniel Johansson und Joakim Sveningsson – die beiden seien schon lange dicke Kumpels, heißt es, die viel Herzschmerz und skandinavische Melancholie regelmäßig im Suff ertränkten, und auf diesem Fundament stünde die Musik der ersten gemeinsamen Band.

Doch sind Friska Viljor keine Pub-Band, sondern ein ganz freigeistiges, zwischen Indie-Pop, etwas schiefem Folk und der unumgänglichen 8os-Renuniszenz changierendes Ensemble, das mit „Brui’o“ eine beachtliche Platte hinbekommen hat. Es liegt vor allem an einem Lied namens „Four Points“, dass man als Referenz Arcade Fire angeben muss, was die Band übrigens freiwillig tut. Wie rückhaltlos dringlich da zu einer tollen Basslinie, Mandoline und pumpenden Trommeln gefleht wird, das ist dem Vorbild genau nachempfunden. Ist nicht schlimm! Man hat sich an diesem Gefühl noch nicht satt gehört.

Zumal Friska Viljor eben genug eigenes Moment haben, um nicht wie Nachmacher zu klingen. Die zu Tuba, Saxofon und TexMex-Trompeten stolpernde Polka „I Give My Life“, der zerschossene Rock-Revival-Beitrag „Gold“, in dem man Madness, The Clash und die Cardiacs erkennen könnte, der trunkene Bauwagen-Folk von „Teil Me“, all das ist ganz lebendig und macht beim Spielen sicher noch mehr Spaß als beim Zuhören. Und allein das ist schon eine reine Freude. (DEVIL DUCK)

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