45 r.p.m.
VON WOLFGANG DOEBELING
The Action Time
ComedownBlues isouihern/efa) Wann immer die englische Musikpresse verschwenderisch Vorschussloi>
beeren verteilt, scheint Skepsis angezeigt. Nicht so tuet; denn die Debüt-45 des Sextetts aus London ist fürwahr umwerfend. Drei Jungs und drei Mädchen mit packendem, melodisch feinem Punk-Pop. The Clash meet The Mo-Dettes. Die Song-Thematik ist freilich ernster Natur: Cold Turkey. Hot stuff. 4,0
Johnny Dowd
Hell Or High Water
(NICOLE/GLITTERHOUSE)
Wehere Suizid-Argumente vom derangierten Möbelspediteur aus New York. Beziehungen zwischen Routine und Fegefeuer. „When you work for a living, it’s hard to stay awake“, ist Dowds Antwort auf die Frage: Sex oder Schlaf? Kim Sherwood-Caso singt den weiblichen Part der Resignation. Noch defätistischer ist „Divorce American Style“ auf der B-Seite. 4,0
Freakwater
Hellbound ithriil jockey/munichi Noch eine Höllenfahrt. Doch wo Johnny Dowd mit schepperndem LoFi und psychotischem Gequengel für mulmige Minuten sorgt, setzen Freakwater auf bittersüße Harmonien, welken Bluegrass und archaisches Old-Timey-Flair. So kontrastiert die undurchdringliche Düsternis der Lyrik effektvoll mit Kentucky-Folk und dem Liebreiz silberheller Steel-Licks. 4,0
The Dickel Brothers
Nobody’s Business ( E M p T Y ) Nachgerade modern muten Freakwater an, misst man sie an den Dickel Brothers. Drei rasant mittels Gitarren, Fiddle, Banjo und Waschbrett geschrammelte und geschrubbte Folk-Tunes aus den Dreißigern auf dem rührigen Punk-Label in Portland, Oregon. Musik, wie Bob Dylan sie liebt 4,0
Jubilee Allstars/Dot Creek
Lampliqht/Cast
(ROAD RELISH/ZOMBA)
Split Single. Die Jubilee Allstars aus Dublin mit einem für ihre Verhältnisse robusten Beitrag. Dass die Gebrüder McCormack meisterhaft mit musikalischer Melancholie zu wuchern wissen, haben sie mehrfach bewiesen, doch verstrahlt „Lamplight“ auch den schönen Schein des Pop. Dot Creek setzen auf der Rückseite souverän Signale in Richtung Country-Pop. Ergötzlich 4,0