Blur The Line :: Sophistication war der letzte Begriff, den man je mit Those Darlins in Verbindung gebracht hätte, seinerzeit, als sie Nashville mit Punk-Verachtung straften, schlampig, rotznäsig, respektlos. Okay, ihre zweite LP, „Screws Get Loose“, schien schon ziviler und zielbewusster, der Trailerpark-Cowpunk war Rock-Aplomb gewichen, die Produktion geriet sauberer, freilich nicht aseptisch. Mit der dritten setzt sich diese rasante Evolution nun fort, weg von löchrigen Strumpfhosen, hin zu gebügelten Blusen, weg vom randständigen Radau, hin zu songdienlich ausgefeilteren Arrangements und wohldefinierten Sounds. Die durchaus radiotauglich wären, würden die Songs nicht lauthals schreien: We’re bad! „I was a drunk girl in the shower in yet another shit hotel“, erzählt Jessi zu lügenden Schmeichel-Gitarren, „My shirt was almost ripped in two/That ragged shirt I wear to prove/That mom and daddy’s love was true.““Confessions Of A Tramp“ könnte der Song über nagende Schuldgefühle heißen, er heißt „Oh God“. Die Platte ist voller Reminiszenzen an den Schmutz der Straße, zu elaboriertem Satzgesang und zünftigen Riffs. „Optimist“ am Ende von Seite eins belehnt nicht nur melodisch das mitreißende „Red Light Love“. Damit hatte die erste LP eröffnet, vielversprechend.(Oh Wow Dang)
Motel Mirrors
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