BRIGANTEN – von Otar losseliani :: von Otar losseliani ab 18. Juni

Die Rituale und Gesetzmäßigkeiten der Gewalt und des Krieges sind immer dieselben. Als lakonische Parabel hat der Georgier Otar Iosseliani („Die Günstlinge des Mondes“) sein filmisches Traktat über das alltägliche Böse angelegt, stets unterstützt von einem ironischen Augenzwinkern. „Briganten“ ist eine Reise durch die Zeit einer Zeit des Tötens und Getötetwerdens. Der Clochard Vano (Airan Amiranachili) lebt in einer vom postkommunistischen Bürgerkrieg zerstörten Stadt. Beim Trinkgelage mit Freunden stört ein Panzer die Idylle, beim Einkaufen zielen Heckenschützen auf ihn. Vano ist aber auch ein mittelalterlicher König, der seine Frau, als er sie nach einem absurden Kriegszug ohne Keuschheitsgürtel erwischt, kurzerhand köpfen läßt. Und Vano ist in den 30er Jahren ein kleiner Taschendieb, den die Kommunistin Eka (Nino Ordjonnikidze) zu einem eitlen Volks-Kommissar umschulen läßt. Ioselliani liebt die krassen Schnitte. Eine mittelalterliche Folter etwa geht nahtlos über in ein brutales Verhör während des Stalinismus: Die Folterinstrumente haben sich geändert, die Methode ist die gleiche geblieben. Am Ende mäht die Tochter eines Waffenhändlers ihre ganze Familie mit einer MP nieder. Der Film, der fast ohne Dialoge auskommt, ist brillantes Kopfkino – sogar mit Unterhaltungswert, so makaber das auch klingen mag.

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