Cake – Pressure Chief

So schöne, so herrlich abgeschmackte Kuchen-Kalauer könnte man machen: was uns Cake da mit „Pressure Chief“ Feines zusammengerührt haben, wie sie eine Prise hiervon und ein gerüttelt Maß davon zusammenkneten und dann am Ende ein fluffiger, saftiger Kuchen voller Rosinen und… Aber nein. Wobei es sachlich richtig ist, dass die Herrschaften aus Sacramento auf ihrem fünften Album, drei Jahre nach „Comfort Eagle“, wieder viel Versprengtes von Staubrock bis Doo-Wbp und enghosiger 70er-Discoschmiere zusammengekehrt und zur typischen uneinheitlichen Einheit zusammengefügt haben.

Zu klobigen Gitarren, Deep down-south-Trompeten und auch mal einer Orgel aus dem Kinderfernsehenvormittagsprogramm singt John McCrea wieder Kauziges, das sich nicht zwischen Ironie und Wahrhaftigkeit entscheiden muss, weil beides gut zusammengeht. Viel ist von den Schrecken des modernen Lebens die Rede: wie die Mobilität die Einsamkeit befördert, weil sie das Verlassen so kommod und unkompliziert macht, wie das dauerbimmelnde Telefon uns alle zugrunde richtet, wie zuviel Kohlenmonoxid unsere Atemwege verharzt und wie die Mitmenschen ganz generell oft halt einfach stören.

Höhepunkt dieser wunderbaren, seelenvolle Lakonie ist „End Of The Movie“, eine Banjo-Moritat von der Sterblichkeit des Menschen und den Machenschaften böser Leute in Cake-typisch rationiertem Arrangement Ernüchterung kann so tröstlich sein. Auch eine Coverversion ist enthalten, obskurer als ihre Hitinterpretation von „I Will Survive“, die von fetzigen Mobildisco-DJs sicher bis zum Sankt-Nimmerleinstag dargeboten werden wird: „The Guitar Man“, ein glamiges Stück über die tollen Typen droben auf der Bühne, im Original von den Schmuserockern Bread.

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