David Bowie – Live Santa Monica ’72

Ziggy gibt es bereits in allen Darreichungsformen – Ziggy als Album, Ziggy als Konzertfilm, Ziggy als Soundtrack, Ziggys letztes Konzert. Nun gibt es auch Ziggy in Amerika: Bowie ist sehr stolz auf die ersten Auftritte in den USA, wie er schreibt, identifiziert sich im Herbst 1972 ganz und gar mit der Gestalt. Dass er in Amerika sehr bald wie ein Superstar gefeiert wurde, belegt das Faksimile von Robert Hilburns Besprechung in der „L.A. Times“, belegen auch die großformatigen, prahlerischen Anzeigen mit (wenig distinguierten) Pressestimmen. Aber am besten fand sich doch Bowie selbst, der sich durch die Songs von „Hunky Dory“ und „Ziggy Stardust“ manövrierte, angetrieben vom hyperventilierenden Mick Ronson. Jacques Breis „My Death“ und Lou Reeds „I’m Waiting For The Man“ wirken in dem überkandidelten Rock’n’Roll-Ambiente weniger überzeugend, doch die Kohärenz von Bowies eigenen Stücken überwältigt. Es war bekanntlich nicht der letzte Identitätswechsel David Bowies, aber womöglich doch der am besten motivierte.

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