Dum Dum Girls :: Only In Dreams

Kristin Gundred versteckt ihre Stimme nicht mehr im Lärm.

Lo-Fi ist auch bloß eine schöne Umschreibung dafür, kein Geld für ein richtiges Studio zu haben. Mit diesem Mangel an Möglichkeiten sorgte Kristin Gundred alias Dee Dee mit ihrem Projekt Dum Dum Girls im vergangenen Jahr für Aufsehen. Das zu Hause in Los Angeles aufgenommene Debüt „I Will Be“ schepperte, es krachte und hallte. So klingt DIY. DIY ist das zweite Album „Only In Dreams“ nur noch in dem Sinne, dass Dee Dee alle Songs geschrieben hat.

Bereits für die EP „He Gets Me High“ war Dee Dee mit den Produzenten Richard Gottehrer und Sun Rose Wagner (Raveonettes) in Gottehrers kleines Studio gegangen und hatte gezeigt, was möglich war. Für das neue Album hat sie dasselbe Team in Josh Hommes Pink Duck Studios mitgenommen und die anderen drei Bandmitglieder mitspielen und -singen lassen. Gute Entscheidung. „Only In Dreams“ ist ein großer Schritt. Während beim Vorgänger die Sixties-Melodien nur schwer durch den Lärm drangen, sind Song und Feedback nun gleichberechtigt – wie bei „Wasted Away“: Das ist nicht nur schön eingängig, sondern auch schön laut, doch Dee Dee hat alles unter Kontrolle. Weshalb auch ihre Stimme endlich richtig zu hören ist. Das komplexeste Stück „Coming Down“ baut sich langsam auf, sie zieht die Vokale in die Länge, und bevor alle Instrumente noch mal einsetzen, begleitet nur das Schlagzeug ihre zarte, aber feste Stimme. Die Frau, die im Schulchor sang und sich dort nicht nach vorne traute, versteckt sich nicht mehr. Hi-Fi und High Five. (Sub Pop/Cargo) Sebastian Dalkowski

Beste Songs: „Coming Down“, „Wasted Away“

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