Elling –

Wenn in diesem Jahr ein Irren-Drama schon den Oscar erhalten musste, hätte ihn dieser ebenfalls nominierte norwegische Beitrag verdient. Versponnen, herzlich, manchmal sehr schmerzhaft und niemals aufdringlich schildert Regisseur Naess die Erlebnisse und Probleme zweier Neurotiker auf dem Weg zurück in den Alltag. Der einfältige Hüne Kjell Bjarne (Sven Nordin) und das Muttersöhnchen Elling (Per Christian EUefsen) sind aus dem Leben gefallen und bekommen nach einiger Zeit in der Psychatrie eine gemeinsame Wohnung.

Während Kjell nur ans Essen und seinen ersten Sex denkt, mag der pausenlos paranoide Bonmots plappernde Elling das Haus nicht verlassen. Der erste Restaurantbesuch wird so zu einer köstlichen Erfahrung für neues Selbstbewusstsein. Als Kjell sich mit der schwangeren Nachbarin anfreundet, rafft Elling sich zu einer Literatur-Lesung in einem Nachtclub auf, wo er einen bekannten, verschrobenen Dichter kennenlernt Naess‘ filmischer Sonderling ist ein fabelhaftes modernes Märchen, bei dem man schmunzeln kann und getrost eine Träne zeigen darf.

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