Fastball – Keep Your Wig On :: Fastball enttäuschen wieder
Viele Zitate, wenig anhaltende Verzückung: Fastballs großer Hit „The Way“ war 1998 die beste Coverversion, die keine war. Man meinte jede Zutat dieser süchtigmachenden Mischung schon lange zu kennen: Costello, Cake, Morricone, Beatles, verrührt, geschüttelt, frisch serviert. Der Rest des zugehörigen Albums „All That Money Can Buy“ war solider Zitatenpop, alles in allem aber doch eher enttäuschend. So muss es sein, wenn man auf dem Flohmarkt ein Exemplar von Costellos „Get Happy!!“ ergattert, nach Hause kommt und feststellt, dass in der Hülle eine Wallflowers-LP steckt.
Fastballs Problem wird auch auf ihrem mittlerweile vierten Album „Keep Your Wig On“ wieder mehr als deutlich: Sie triggern die Großkünstler des Pop – bei „I Get High“ glaubt man gar für kurze Zeit Randy Newman zu hören, ein Song heißt „Louie Louie“ – doch die sich daraufhin einstellende Verzückung hält nicht lange genug an, um den ganzen Song zu tragen. Wenn man glaubt, die Beatles zu erkennen, sind den Jungs von Fastball die Pilzkopf-Perücken auch schon wieder vom Kopf geflogen.
Vielleicht hätten sie die Aufforderung, die sie im Titel formulieren, ernster nehmen sollen – oder es einfach mal ohne Haarteil versuchen. Eine Stirnglatze zeugt von Charakter.