Gosford Park, Regie: Robert Altman :: (Start 13.6.)

Altman, inzwischen 77Jahre alt, zelebriert hier noch mal sein liebstes Spiel die große Kunst des eleganten Ensemblefilms. Etwa zwei Dutzend Charaktere lässt er auftreten im „Gosford Park“, dem Landsitz des hartherzigen, allseits verhassten Sir William McCordle (Michael Gambon) und seiner Frau Lady Sylvia (Kristin Scott Thomas). Reicher und verarmter Adel, Verwandte, die Ex-Gattin, ein amerikanische Entertainer und der Produzent der Charlie-Chan-Filme treffen zu einem Jagdwochenende ein. Begleitet von unaufdringlicher, voyeuristischer Kameraarbeit, enstpinnen sich zahlreiche Handlungsstränge aus Klatsch, Spott, Dünkel, Neid, Dekadenz, Hass und einem dunklen Geheimnis, das in der Mitte des Films einen Mord begründet. „Das Haus am Eaton Place“ und etwas Agatha Christie schwingen mit. Und im gleichrangigen Gegenpol der Butler und Dienstmädchen bildet sich die Hierachie der feinen Herrschaft ab. Jede snobistische Spitze und verbale Grausamkeit ist in den oft überlappenden Dialogen dieses komplexen, süffisanten Sittenreigens sorgfaltig und entlarvend gesetzt.

Julian Fellowes hat fürs Drehbuch den Oscar erhalten. Altman war zum fünften Mal nominiert. Ehren werden sie ihn mit Sicherheit erst nach seinem Ableben.

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