Hard Boiled

(Cross Cult, 24 Euro) ist eine Science-Fiction-Satire, die zeigt, dass Comic-Autor Frank Miller schon lange vor den Erfolgen von „Sin City“ oder „300“ allerhand «rüdes im Sinn hatte. Frei nach einer Vorlage von Philip K. Dick und ursprünglich eine dreiteilige Heftserie, erscheint es nun in neuer Übersetzung als Hardcover-Album, das Sammlerherzen höher schlagen lässt. Erzählt wird die Geschichte des harmlosen Steuereintreibers und Familienvaters Carl Seltz, dem seine fürsorgliche Frau Becky jeden Morgen Pfannkuchen und Burger zum Frühstück serviert. Doch warum läuft Herr S. Amok? Er ahnt schlichtweg nicht, dass er als fremdgesteuerter Cyborg Nixon jeden Kollateralschaden in Kauf nimmt, um seine eigentliche Aufgabe zu erfüllen: die Konkurrenz der Firma Willefords Haushaltsmaschinen auszuschalten, koste es. was es wolle. Hier fragt sich also nicht: Wer, sondern: Was bin ich? Bei einem Auftrag geht allerdings etwas schief und Nixon könnte zum Auslöser einer Revolution der Maschinenmenschen werden. Der blutrünstigen Story, angesiedelt in einer dystopischen. dekadenten Gesellschaft, entspricht die Bildgewalt der detailverliebten, teilweise ganz- und doppelseitigen Panels von Zeichner Geof Darrow, der sich nicht nur als Conceptual Designer der „Matrix“-Trilogie einen Namen machte. Eine Verfilmung von „Hard Boiled“ unter der Regie von Frank Miller ist selbstverständlich geplant. Wer dann im Kino mitreden will, sollte vorher lesen und staunen.

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