Im Kino: „Kill The Boss“ :: Regie: Seth Gordon

„Hangover“ ist in Hollywood momentan der komödiantische Maßstab – so wie es einst „Die nackte Kanone“ war und zuletzt der pubertäre Humor von Judd Apatow wie in „Jungfrau (40), männlich, sucht“. Auch Regisseur Gordon und Produzent Brett Ratner („Rush Hour“) setzen eine Gruppe ganz gewöhnlicher Männer irrwitzigen Situationen aus. Hier leiden drei Freunde unter ihren Chefs: Nick (Jason Bateman) wird vom sadistischen Manager David (Kevin Spacey) gedemütigt. Der verlobte Zahnarzthelfer Dale (Charlie Day) weiß sich nicht gegen die sexuel­len Übergriffe von Julia (Jennifer Aniston) zu wehren. Und Kurt (Jason Sudeikis) fürchtet, der koksende Sohn (Colin Farrell) des verstorbenen Firmenbesitzers (Donald Sutherland) werde den Laden ruinieren. Mord scheint ihnen schließlich der einzige Ausweg zu sein.

Der Auftragskiller Motherfucker Jones (Jamie Foxx) gibt ihnen für 5.000 Dollar allerdings nur den Tipp, sie sollten es wie in Hitchcocks „Der Fremde im Zug“ machen – also jeweils den Boss des anderen umbringen. Die folgenden Patzer und Missverständnisse des überforderten Trios sind hoch amüsant. Bis dahin hat man aber beständig das Gefühl, der Film komme bei all dem mal larmoyanten, mal hysterischen Gequatsche nicht voran. Zudem sind einem die Hauptfiguren überhaupt nicht sympathisch. Auch stört die aggressive Erotik der nach wie vor sterilen Aniston, die gegen ihr nettes Image vergeblich anspielt. Da lacht man lieber voller Schadenfreude mit dem brillanten Spacey als pathologisches Ekel und über die Maskerade des Primitiven von Farrell.

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