Irreversible
Umstritten. Unerhört. Aber auch unerreicht. Der Skandalfilm von Cannes, den empfindliche Männer und die meisten Frauen wegen der wahrlich kaum zu ertragenen und quälend lange in einer Einstellung aufgenommenen Szene einer Vergewaltigung nicht sehen wollten, stellt alles radikal auf den Kopf: den Zeitablauf, die klare Sicht aufs Geschehen und damit provokant alles, was gesellschaftlicher Konsens ist in der Liebe, bei Trieben, Instinkten und Emotionen überhaupt. Wer durchhält, wird mit dem zärtlichsten, unschuldigsten Moment der Filmgeschichte belohnt. Die DVD verleitete natürlich dazu, vor allem beim wüsten Anfang und der Gewalttat vorzuspulen, wo man im Kino nur kurzweggucken konnte, den Blick aufs Bild zwingen musste. Doch wer das ausblendet, hat nichts kapiert und wird auch nichts fühlen. Extras: entfallene Szenen.