Jörg Albrecht – Sternstaub, Goldfunk, Silberstreif

Sternstaub, Goldfunk, Silberstreif (Wallstein, 19.90 Euro) von Jörg Albrecht macht ordentlich Lärm und Dampf, aber es ist eben doch bloß heiße Luft. Das beginnt damit, dass man nicht mal ganz sicher den Plot skizzieren kann. Die Raumfahrer Kym. Tym und Martyn werden auf eine Mission geschickt, das Summen des Universums zu erkunden. Aber sind sie wirklich gestartet oder befinden sie sich immer noch im Simulator? Oder ist ihre ganze Geschichte nur ein Computerspiel oder eine Weltraum-Oper oder eine zukünftige interaktive Doku-Fiktion? Man weiß es nicht. Jedenfalls taucht immer mal wieder ein gewisser Guido Knopp auf, der dann entsprechend satirisch vorgeführt werden soll, aber komisch ist das nicht, dümmlich schon eher. Die drei Hauptpersonen haben keine Konturen, keine eigene Sprache, kein Profil, es sind bloße Strohpuppen des Autors, mit denen er seine von infantilem Gekalauere und wilden Assoziationen vorangetriebene Suada strukturiert. Es geht darin um den deutschen Beitrag zur Weltraumfahrt und zwar in Wissenschaft und Kunst. Albrecht macht da keinen Unterschied, im Gegenteil, erfindet ganz hübsche Beispiele dafür, wie die Literatur oder der Film, etwa Fritz Längs „Die Frau im Mond“, die exakten Wissenschaften befruchtet und beflügelt hat. Das hätte interessant werden können in einem um Mitteilung bemühten Essay, aber Albrecht will ja nichts mitteilen, sondern Schaum schlagen.

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