Joey Denalane

Gleisdreieck

Aktueller, sehr angenehmer, aber leider auch etwas mutloser Soul

Nein, es ist nicht alles gelungen, was uns Joy Denalane auf ihrem vierten Album anbietet, das nach der Berliner U‑Bahn-Station benannt ist, in deren Nähe sie aufwuchs. Manches wirkt etwas zu … deutsch: allzu weich in Abgang und ­Harmonien.

Kompetent!

Um wie viel besser könnte es sein, würde Dena­lane mehr geradlinigen Mut in ihre Stimme packen! Dennoch: Näher kommt dem aktuellen Soul hierzulande niemand, auch wenn die dunkel pochenden, sacht zurückgenommenen oder hell-funky Beats mehr Alicia Keys als So­lange ­Knowles sind.

Na und? Es gibt einige fein elektronisch gelungene Nummern, wie „Hologramm“ mit seinem zärtlichen AutoTune-Effekt, schöne, an Lauryn Hill erinnernde Momente zur Akustischen. Denalane bleibt eine überaus angenehme, geschmeidige und kompetente Sängerin. (Universal)