John Fogerty :: Centerfield (Anniversary Edition)

Das Comeback-Album von 1985 nach langen Rechtsstreitigkeiten.

Als John Fogerty 1972 alle Rechte an seinen Songs an Fantasy Records abtrat, hatte er vermutlich nicht den vollen Durchblick, was das letztlich für sein weiteres Schaffen bedeuten würde. Zehn Jahre nach seinem Solo-Einstand „John Fogerty“ und endlose juristische Querelen später hatte er immer noch nicht wieder so viel Contenance gewonnen, dass er sein finanzielles Chaos mit einem ähnlich diplomatischen Song kommentiert hätte wie Paul McCartney mit „You Never Give Me Your Money“. So richtig persönlich musste 1985 auf „Centerfield“ den Song über „Mr. Greed“ („How do you get away with robbin’/ Did your mother teach you how?“) nur nehmen, wer sich angesprochen fühlen mochte. Im Fall von „Zanz Kant Danz“ war der Adressat so eindeutig identifizierbar, dass der auch prompt vor Gericht zog: Fantasy-Boss Saul Zaentz, der mit den Songs von Fogertys Band ein Vermögen gemacht und das Geld fortan in ehrgeizige Hollywood-Projekte investiert hatte.

Den Prozess, den Fogerty gewann, dokumentieren bei dieser Jubiläums-Edition zwei Seiten mit vielen Zeitungsausschnitten und dazu auch Jim Bessman ausführlich in seinen Liner Notes. Wie die unter dem Pseudonym The Blue Ridge Rangers präsentierte Sammlung von Country-Klassikern hatte Fogerty auch „Centerfield“ komplett solo im Studio aufgenommen. In mancher Hinsicht war das eine ähnlich nostalgische Angelegenheit geworden wie „Cosmo’s Factory“ – Erinnerungen an die Gründerjahre von Elvis, Little Richard und Chuck Berry („Rock And Roll Girls“) und die Hochblüte der kurzen Rockabilly-Ära („Big Train (From Memphis)“, an Cartoons im Kino-Vorprogramm, Teen-Idole wie Annette Funicello und die Erlösung durch die British Invasion.

Die Zugaben sind jetzt zwei Single-B-Seiten, eine muntere Cover-Version von Rockin‘ Sydneys Zydeco-Hit „My Toot Toot“ (stilecht vor Ort mit Sydney und einer Band in Louisiana aufgenommen) und der Gospel-Rocker „I Confess“ von der sehr obskuren, aber von Fogerty offenbar geschätzten Bay Area-Band The Four Rivers.

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