Kottan ermittelt :: Regie: Peter Patzak
Neben Schimanski gab es in den 80er-Jahren nur noch einen TV-Kommissar, der sich von den biederen Beamten abhob: Adolf Kottan, ein lustloser, mürrischer Ermittler aus Wien, der die Mordfälle mit seinem streberhaften Assistenten Schrammel eher nebenbei löste. Im zweiten Kinofilm nach 1981 spielt Lukas Resetarits, der letzte von drei Kottan-Darstellern, den längst pensionierten Major. Als sich mehrere Morde ereignen und eine Leiche sogar auf sein Auto kracht, lässt er sich von Polizeipräsident Pilch (Udo Samel) reaktivieren.
Der groteske Plot um ein tödliches Pyramidenspiel im Rotlichtmilieu ist dabei herrlich nebensächlich. Stoisch, melancholisch und morbide werden mit absurden Wortspielen und staubtrocken gespieltem Slapstick die Stereotypen des Polizeifilms vorgeführt. Kottan, der füllig und noch gleichgültiger geworden ist, spielt indes lieber in seiner Rock’n’Roll-Kapelle, deren Auftritte mit lässiger Ignoranz gegenüber einer Dramaturgie immer wieder eingestreut werden. Ein vortreffliches Comeback.