Laura Nyro – Live At The Fillmore

Wem immer bei Verve 1967 der Titel für ihre Debüt-LP einfiel, der meinte es zweifellos gut Andererseits klang der im Falle von Laura Nyro („More Than A New Discovery“) doch leicht grenzwertig wie ein Jahr später der von Randy Newmans Erstling („Creates Something New Under The Sun“). Hören wollte das dann auch niemand von ihr, nur aus dem Munde anderer wie Barbra Streisand oder Fifth Dimension, die frühes Nyro-Liedgut zu Hits machten. Ihr Auftritt beim Monterey Pop Festival wurde zum Fiasko: Das auf Mamas 8C Papas-Songs wartende und am Ende beim Auftritt der Jimi Hendrix Experience be- wie entgeisterte Publikum buhte die 19-Jährige förmlich von der Bühne. Keinen Meter damals mitgeschnittenes Tonband verwendete man später bei Rhino für das 4-CD-Box Set, das dieses Festival dokumentierte.

Auch aus den Jahren danach gab es bislang keine Live-Aufnahmen von der Sängerin, nur jene drei berühmten Studio-LPs, mit denen sie zu einem der meistgefeierten Songschreiber avancierte. Jetzt reicht man seitens Columbia Legacy einen zufällig im Archiv entdeckten Mitschnitt vom 30. Mai 1971 nach. Das im Fillmore-Tempel von Bill Graham in New York aufgezeichnete Band war in miserabler Verfassung, nachdem sich im Lauf von über 30 Jahren Oxidpartikel langsam selbständig zu machen begonnen hatten. Die Aufnahmen nun trotzdem in dieser Qualität hören zu können, verdankt man einer gar nicht zu überschätzenden tonmeisterlichen Leistung.

Anstatt ihre mittlerweile beliebtesten Lieder vorzutragen, frönte die Nyro bei der Gelegenheit – sich am Piano begleitend – ihren ganz privaten musikalischen Obsessionen (Pop von Phil Spector, Bacharach/David und Goffin/King, Soul von Marvin Gaye und Ashford/Simpson). Begeistert applaudierte das Publikum auch unbekannteren Songs und nahm nicht im mindesten Anstoß daran, dass sie das Konzert mit gänzlich neuen begann und auch beendete.

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