Mando Diao – Ode To Ochrasy

Melodieseliger Campus-Rock, zielsicher produziert

Geheimrat Günstig schmuggelte diese Platte unter Umständen ins Land, über die wir hier nicht weiter reden können. Wir hängen ja an unserem Leben und verjagten die Tauschbörsen-Geier sogleich mit Kanonenschüssen. Als sich der Trubel legte, waren wir etwas außer Puste und hatten ein blaues Auge. Wohl ein Vorzeichen, schließlich handelt es sich bei den Großmäulern von Mandio Diao um die Könige von Campus-Invasion und Mädchenschweiß. Keine Kinder von Traurigkeit also, und der Diao-Mob besteht aus vielen ausgelassenen Menschen, die jedes mittelgroße Festival in ein Schlachtfeld verwandeln.

Daran dürfte sich wenig ändern, denn schon der gekonnt pöbelnde Opener „Welcome Home Luc Robitaille“ weist die Fortsetzung des bekannten Wegs: melodieseliger Selbstbedienungs-Rock mit dem allerdings nur manchmal Besten aus R & B, Beat, Soul, Brit Rock und Garage. Ein voller Griff in die Retro-Schublade, auch wenn ich schwören könnte, dass „Killer Kaczynski“ in Wirklichkeit von den sehr gegenwärtigen Red Hot Chilli Peppers gesungen wird. Die Single „Long Before Rock’n’Roll“ indes ist ein galliger sure shot, während der wirklich rührende kleine tearjerker „The New Boy“ nach einem honiglieben Damon Albarn klingt. „Good Morning Herr Horst“ reitet langsam der Abend-Sonne entgegen, „TV And Me“ habe ich schon einmal irgendwo gehört. Doch wo nur?

Dem gegenüber stehen Belangloses wie „The Wildfire“ oder das gehaltlose Gekreische „Tony Zoulias“. Lustigster, obgleich nicht bester Track ist der Titelsong „Ochrasy“. Björn Dixgard gibt wieder gekonnt den Noel Gallagher, dass es eine Freude ist. Reminiszenz, Belustigung oder nichts von dem? Little By little? Wir haben da so eine Befürchtung. Und die Texte sind auch besser. Noel?

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