Moneybrother – To Die Alone

Da sind wir uns einig: Alleine sterben ist schön, wenn einem schon die Schaumkrone von der Lebensfreude geblasen wird, dann doch bitte unter enger Anteilnahme der Freunde und Weggefährten. Aber man kann ja mal darüber singen, wie das theoretisch so wäre, wenn man verlassen und zerschlagen den letzten Tanz tanzt. Ein klarer Fall für Andern Wendin, der als Moneybrother schon auf dem beachtlichen Debüt „Blood Partie“ für dicke Tränen und große Gesten sorgte. Was waren das für Songs: gestenreicher Pop, eine gute Portion Soul ausgeklügelte Arrangements.

Auch auf „To Die Alone“ hängt die Hölle wieder voller Geigen, gibt es viele Tränen im teenage wasteland. Das treibende „They’re Building Walls Around Us“, das dramatische „It Ain’t Gonna Work“ und das ergreifende „Blow Him Back Into My Arms“ – eindrucksvoll, wie sich Wendin als Songwriter noch gesteigert hat. Als Texter weniger, aber Gefühl gewinnt Er tanzt waidwund durch sein eigenes Chaos, bedient sich fetter Streicher-Arrangements, inszeniert den Untergang des Abendlandes im Glitzerkostüm und stellt sich den Mächten der Finsternis mit einem Schaf auf dem Arm entgegen. Mozartkugel-Pop, jede Kalorie wert.

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