OSCAR WILDE von Brian Gilbert :: ab 23. Oktober

Uns bleibt nichts erspart: Nun also das verfilmte Liebesleben Oscar Wildes, des ersten homosexuellen Prominenten in viktorianischer Zeit. Am Anfang verbarg der Dichter seine Leidenschaft für junge Männer noch hinter Hellenismus-Begeisterung und seiner Familie mit zwei Kindern. Später brachte seine Liebe zum ungestümen Lord „Bosie“ das lautere Bild zu Fall – und riß den für sein geistreich-provokantes Auftreten, seinen „Dorian Gray“, seine Erzählungen und Bühnenstücke verehrten Salonlöwen in den Abgrund gesellschaftlicher Achtung. Wie das en detail vor sich gegangen ist, darüber stellt Brian Gilbert („Nicht ohne meine Töchter“) in seinem Kostümfilm artige Mutmaßungen an. Wilde zeigt er als warmherzigen Mann, der mit Bergarbeitern freundlich spricht und seinen Söhnen selbsterfundene Märchen erzählt. Glücklicherweise ist da noch Stephen Frey, der im Leben mit Wilde soviel gemeinsam hat, daß sein Charisma irgendwie auf die Rolle abfärbt.

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