Rednecks And Bluenecks -The Politics Of Country Music

„Rednecks And Bluenecks -The Politics Of Country Music“ von Chris Willman unternimmt den Versuch, einen Konnex herzustellen zwischen der Verbreitung reaktionärer und hinterwäldlerischer Weltanschauung und den Botschaften der Country Music. Und stößt auf ungeahnte Widersprüche. Weil es für jeden Toby Keith. der dumpfpatriotisch den Schulterschluss mit dem Pentagon demonstriert, einen Willie Nelson gibt, der dagegen ansingt. Und weil sich Leute wie Keith bei genauerem Hinsehen nicht als bedingungslose Bush-Anhänger dingfest machen lassen, sondern etwa in Fragen der Arbeitspolitik oder Umweltpolitik oppositionell tätig sind. Keith selbst, das dürfte jeden überraschen, der seine Flagge-schwenkenden, Fäuste-reckenden pro-militärischen Tiraden kennt, wählt demokratisch.

Auf der Spur nach erklärbaren Denkmustern schlägt sich Willman durch das Dickicht soziokultureller Verflechtungen in der Country-Industrie. untersucht Medien, befragt Macher. Und legt den Verdacht nahe, dass es nicht primär die Konsumenten oder Künstler sind, die für den Redneck-Gestank eines ganzen Genres sorgen, sondern vielmehr die Meinungsmacher und Marketingabteilungen der Branche, die bewusst auf die ultrakonservative Karte setzen. Und damit keinen kleinen Teil ihrer potentiellen Kundschaft vor den Kopf stoßen. There’s more to this than meets the eye.

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