Roger Waters – InTheFlesh

Ja, genau das wollten wir kurz vor Weihnachten noch einmal hören: Roger Waters, wie er all seine alten Hits schon wieder live singt, weil er ja keine neuen hat. Und manche Songs sind auch gar keine Hits. Sondern „The Pros And Cons Of Hitch Hiking Part 11“. Überhaupt hat es hier immer ganz viele Teile, das ist wichtig für das Verständnis Watersschen Gesatntdenkens. Diesmal spielt er ohne Pink Floyd und vor kleinem Publikum, aber welchen Unterschied macht das schon? Das Schwein ist auf dem Cover dabei. Fliegt aber nicht Der Bombast bleibt Die Soli bleiben, die acht Teile von „Shine On You Crazy Diamond“ auch. „Wish You Were Here“ bleibt „Wish You Were Here“, und natürlich stehen einem wieder die Tränen in den Augen, bis man sich vor dieselben hält, dass es sich hier leider nur um Geldschneiderei handelt Neu interpretiert wird jedenfalls nichts, dem Alten nichts hinzugefügt, und selbst das Cover des Doppelalbums sieht armselig aus. Aber das war bei „The Final Cut“ nicht anders.

Er habe „eine Antipathie gegen Fußball-Stadion-Rock-Shows“, sagt Roger Waters und hat ja Recht. Leider muss man auch eine Antipathie haben gegen einen Mann, der im fortgeschrittenen Alter so inbrünstig „Another Brick In The Wall“ vorträgt, als sei der Lehrer immer noch sein größter Feind. Und der bloß deshalb keine Reichsparteitage in Stadien veranstaltet, weil seine immer verschrobeneren, aber leider auch immer blödsinnigeren Einfälle nicht mal mehr auf Schallplatten passen. Der Realitätsverlust muss immens sein. Aber was hat Waters sonst schon? Stolz wird per Aufkleber „1 neuer Song“ angekündigt Er heißt „Each Small Candle“, kein Witz. Jede kleine Kerze verändert nämlich die Welt, das wissen alte Hippies: „Each small candle lights a corner of the dark/ And the wheel of pain stops turning/ And die branding iron stops burning/ And the children can be children».“

Warum aber können wir nicht in Ruhe gelassen werden? Warum muss immer und immer wieder diese Band ausgeschlachtet werden, bis sie irgendwann jeder hasst?Das haben Lieder wie „Comfortably Numb“ nicht verdient Die hätte man gerne- im Original! alle paar Jahre wieder rausgekramt und sich gefreut Und dazu eine Kerze geschwenkt Heimlich.

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