Sarah McLachlan-Fumbling Towards Ecstasy :: Der Ekstase entgegen

„Ich bin 26. Was, verdammt, soll ich über das Leben wissen?“ Das ist schon mal eine gute Voraussetzung, um Songs zu schreiben. Und Sarah McLachlan sieht auch ein bißchen so aus, als hätte sie in all den Jahren zuvor eher ihr Tagebuch konsultiert als Parties, lieber Rilke gelesen als MTV geguckt und überhaupt die Beschaulichkeit ihrer kanadischen Heimat Halifax den Aufgeregtheiten irgendwelcher Pop-Metropolen vorgezogen. Naturkindhaftigkeit und Kunstsinnigkeit fallen bei McLachlan in eins. Ihr drittes Album „Fumbling Torwards Ecstasy“, von der amerikanischen Tages- -und Musikpresse hymnisch gefeiert, erscheint jetzt auch in Deutschland. „Ich brauchte sechs Jahre, um zu lernen, wie ich mich selbst nicht beschränke, wie ich meine Musik offen halte und größere Räume der Dunkelheit erreiche – aber auch Plätze der Zuflucht“ Beides ist in ihren Liedern zu hören: die Schrecken der Finsternis und das Glück der Abgeschiedenheit Wie bei Margo Timmins, Sängerin der Cowboy Junkies und ebenfalls Kanadierin, sind die Emotionen nach innen gekehrt, zerbrechlich aufgehoben in Behutsamkeitsliedern, sehnsüchtig gesungen. Allerdings verdankt Sarah McLachlan sich eher Joni Mitchell als den Folk- und Country-Songschreibern, und ihrer Musik eignet auch nichts Weltfernes. Elektrische Gitarren schaffen im Hintergrund sanften Schönklang; Dobro und Lap-Steel sind auf eine illustrative Funktion reduziert.

„Peace, Love & Ecstasy“ wünscht Sarah McLachlan, ganz Hippiemädchen, ihren Zuhörern. „Die Liebe soll keine Lücke füllen, sie soll strahlen.“

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