Serengeti :: Regie: Reinhard Radke
Wohl seit Jahrtausenden vollzieht sich in der Serengeti ein beeindruckendes Schauspiel: Fast zwei Millionen Huftiere, die meisten von ihnen Gnus, grasen jedes Jahr zwischen Regenzeit und Dürre in der Savanne von Tansania. Anfang Juni ziehen sie dann über den Mara-Fluss nach Südkenia. Diese Wanderung bildet den Rahmen für den Dokumentarfilmer Radke, vom Leben und Sterben in der 30.000 Quadratkilometer großen Region zu erzählen. Anders als Bernhard Grzimek 1959 in seinem mit dem Oscar prämierten „Serengeti darf nicht sterben“, tritt er nicht als Volksaufklärer selbst vor die Kamera. Auch der Off-Kommentar von Hardy Krüger jr. wird nur sparsam eingesetzt. Und obwohl der strapaziöse Marsch der Gnus an das Schicksal von Siedlertrecks in Western erinnert, werden sie nicht vermenschlicht. Sie bleiben wilde Tiere, die in einem gnadenlosen Kreislauf der Natur ihren Instinkten folgen. In Gänsehaut erzeugenden Aufnahmen sieht man Löwen oder Leoparden, die Zebras reißen und bei erfolgloser Jagd tagelang hungern müssen. Die Zeitlupenszenen von den geöffneten Mäulern der Reptilien, aufgenommen mit einer Spezialkamera, könnte kein Horrorfilm effektiver nachstellen. Ohne Extras. (UNIVERSUM)