Six Organs Of Admittance – The Sun Awakens
Mit „School Of The Flower“ bekam Ben Chasny im letzten Jahr endlich die lang verdiente Aufmerksamkeit. Vielleicht, weil es das bisher zugänglichste Werk seines Projektes Six Organs of Admittance war, vielleicht auch, weil der Zeitgeist durch Künstler wie Devendra Banhart wieder reif war für hippieskes. psychedelisches, verqueres Songwriting. Nicht, dass Chasnys Werk mit solchen Oberflächenphänomenen erklärt werden könnte, seine Wurzeln liegen in Neunziger-Noise- und Post-Rock, im Lo-Fi-Songwriting von Palace und Smog, den Experimenten von Jim O’Rourke und John Fahey, den fernöstlichen Erkundungen der Incredible String Band und Alice Coltranes. Einflüsse, die selten eindrucksvoller zusammengingen als auf „The Sun Awakens“.
Die erste Hälfte besteht aus unverwechselbar gepickten instrumentalen Miniaturen und Songs, die zweite Hälfte aus dem über zwanzigminütigen, von Krautrock und Hermann Nitschs musikalischen Mysterien inspirierten „River Of Transfiguration“, einem tiefen Summen und Brummen, mit allerlei Flöten, blechernen Gongs und hellen Zimbeln, unheimlichen Chören und schroffen E-Gitarren. Sakralpsychedelicnoise!