Squackett :: A Life Within A Day

Steve Hackett und Chris Squire langweilen mit Genre-Klischees

Zum zweiten Mal versucht sich Steve Hackett, dessen Ausstieg 1977 Genesis endgültig zertrümmerte, an ei-nem Projekt mit einem der Konkurrenz-Dinosaurier von Yes. Und enttäuscht 2012 mit Bassist Chris Squire sogar noch mehr als 1986, als er und Steve Howe unter dem Namen „GTR“ (Achtziger-Jahre-Spaßkürzel für guitar) zwar die falsche, aber immerhin wenigstens eine Richtung (AOR) fanden.

Als Squackett mixen sie nun tatsächlich einen Cocktail aus Genesis und Yes, leider nur mit den sekundären Zutaten: Klimper-Intros, getupfte Melodien, Selbstverlorenes und Wuchtgebasstes. Weil keiner von beiden singen kann, ist alles Harmoniegesang. So entstehen Stücke, die „Stormchaser“ oder „Aliens“ heißen, aber schmecken wie ein Mojito, bei dem man den Rum weggelassen hat: Zuckerwasser. Kenner beider Hauptbands haben eine stattliche Auswahl von mediokren Werken im Schrank, die immer noch deutlich mehr Klasse haben; allen anderen bestätigt es das gängigste Vorurteil gegenüber dem Genre – Langeweile. Umso trauriger, als Hackett in den vergangenen Jahren erst ein brillantes und dann ein grandioses Soloalbum veröffentlicht hatte. Und Squire? Sollte mal Nein sagen und nicht immer nur Yes. (Esoteric Antenna/Rough Trade) Peter Huth

Beste Songs: „Tall Ships“, „Stormchaser“

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