Sting – If On A Winter’s Night…

Es wäre nicht überraschend, wenn Daniel Barenboim dirigieren und Anna Netrebko mitsingen würde. Sting vollendet mit dieser Sammlung von Winterliedern, was seinen Platten seit „Nothing Like The Sun“ eingeschrieben ist: Dies ist kein Pop! Und „If On A Wintern Night…“ erscheint bei der Deutschen Grammophon, dem renommiertesten Label der Welt. Vergiss A&M!

Sting kann Spott gut ertragen, er begleitet ihn seit dem Beginn seiner Karriere. Seine Ambitionen sind ebenso groß wie sein Ego – da trifft es sich gut, dass auch seine Begabung nicht unbeträchtlich ist. Nun lässt er Virtuosen um den Gitarristen Dominic Miller alte Winter-, Weihnachts- und Besinnungslieder spielen, darunter sind Stücke von Henry Purcell, Johann Sebastian Bach und Franz Schubert (dessen „Leiermann er als „Hurdy-Gurdy Man“ ins Englische übertrug). Von Sting selbst stammen zwei Lieder. Wenn man den Rolling Stones und anderen Wiederholungskünstlern vorwirft, sie beherrschten nur das eine Muster, dann sollte man Stings Streben nach Höherem nicht veralbern.

Hallelujah! Edler und subtiler kann man nicht musizieren; die Arrangements tragen Goldkanten, und der Sänger lässt seine Stimme rein und heiser erstrahlen. Die erbaulichen Lieder sind etwa so aufregend wie englische Konsortmusik, die man zu Weihnachten trotzdem hört. Stings Winterballaden tönen schrecklich schön – aber „Wrapped Around Your Finger“ und „Every Breath You Take“ würde ich vorziehen.

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