The Confusions – Everyone’s Invited :: Clearspot / EFA
Clearspot.’KFA Während sich noch alle Köpfe in Richtung England drehten, weht in Sachen Juendzimmerpop ein frischer Wind auch aus nördlichen Ländern, allen voran Bands wie die Wannadies oder den inzwischen recht erfolgreichen Cardigans aus Schweden. Und scheinbar war das nur der Anfang. Schon steht die nächste Runde Pop-inspirierter Youngsters in den Startlöchern. Die Confusions werden wohl mit dem ständigen Cardigans-Vergleich leben müssen, wurde als Album doch von deren Mastermind Peter Svensson produziert und somit die grundsätzlich Richtung festgelegt Die Vorlieben gelten den Sixties, dem Surf- und Fuzz-Gitarren-Pop, den blumigen Refrains und flötenden Orgeltönen. Erfrischend an der bunt zusammengestrickten Einladung für Jedermann ist der lockere Umgang mit den mächtigen Einflüssen. Munter wird zitiert, fragmentiert, hier ein Stück Kinks, dort Rückgriff auf Beatles. „Alicia And The Silver Stranger“ etwa findet sich ganz heilig im Sgt-Pepper-Land wieder. Was nicht die schlechteste Umgebung ist und den Song zwischen Intro und Refrain zu orchestralen Klängen reifen läßtIm Britpop gut verankert, bei Easy-Listening-Klassikern im Fahrwasser fischen und gelegentlich in psychedelische Tiefe tauchen, die Confusions zeigen sich durchaus eigenständig, was ihr Handwerk angeht. Sympathische kleine Abstecher ins Unerwartete brechen so das typische Popsong-Thema: „Steriod Hearts“ mit seinen kurzen, bluesigen Gitarrenriffs, untermalt von minimalem Schlagzeug für einen montanen Refrain: „The girl with the silicone face is kissing boys with steriod hearts.“ Überhaupt ist viel von „she said“, „she was…“, „he tries._“ und gegenseitigem Mißverstehen die Rede. Junge Leute, die ihre Verwirrung zu geschickten Popsongs verarbeiten, manchmal haarscharf am großen Wurf vorbei. Barbara Winkler