The Good Life – Black Out :: Alternativen von Maik Brüggemeyer

Bei all der Punk- und Rockseligkeit der letzten Wochen kam eine Band der Stunde, die jenseits aller Rockismen operiert, einigermaßen zu kurz: Bright Eyes. Ist diese Band auch eigentlich ein Ein-Mann-Unternehmen von Conor Oberst (das ist der „spokesman for a generation“ aus der ganzseitigen Reklame), begleiten ihn doch allerhand Musiker, die ihre Talente noch in den Dienst anderer Projekte stellen. The Good Life ist die Band von Tim Kashner, begleitet wird er von Musikern, die teilweise bei Bright Eyes, teilweise bei Conor Obersts Desaparecidos spielen. Während Oberst quasi hauptberuflich Indie-Folk-Rocker und introspektiver Sinnsucher ist und es nebenher bei den Desaparecidos auch mal krachen lässt, ist es bei Kasher genau andersrum: Er steht den Emo-Rockern von Cursive vor und gründete für seine ruhigere Seite The Good Life, die auf ihrem ersten Album Gefühligkeit mit allerhand 80er-Anleihen von Soft Cell bis The Cure paarten. Auf „Black Out“ sind sie folkiger geworden und klingen ein bisschen, als habe Robert Smith sich entschlossen, mit den Bright Eyes gemeinsame Sache zu machen. Kashers Stimme ist so sehr The Cure, dass man gleich lautstark nach „In Between Days“ oder „Lovesong“ verlangen würde, würden einen seine wundervoll traurigen Indie-Pop-Preziosen, angereichert mit ein bisschen Elektronik, einigen Beats, Gitarren, Oboe und Akkordeon, nicht davon abhalten. (Saddle Creek/EFA)

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