The Man Who Was Screaming Lord Sutch

„The Man Who Was Screaming Lord Sutch“ von Graham Sharpe ist ein tragisches, bizarres und erhebendes Buch über einen begnadeten Exzentriker. Als sich Dave Sutch das Leben nahm, weil er dessen über Jahre akkumulierte Lasten nicht mehr zu tragen imstande war, trauerte ganz England. Jedes Kind dort kannte ihn, den Spleen-Sammler, den Popstar ohne Hit, den Vorsitzenden jener Monster Raving Loony Party, die immer wieder zu Unterhauswahlen antrat, gutmütig-anarchistisch, Tories wie Labour durch den Kakao ziehend. Die Musik kommt nicht zu kurz, besonders die Live-Potenz seiner Savages wird zurecht gewürdigt, doch war Sutch weit mehr als ein Sänger, der auf Schock-Effekte setzte, weit mehr als der Vorfahre von Alice Cooper. Gordon Sharpe kannte den Unentwegten sehr gut, wußte um die familiären und professionellen Tragödien des Freundes und schildert das alles sehr einfühlsam, ja behutsam, ohne Pikanterien auszusparen, aber auch ohne dieselben zu Skandalen aufzublasen. Ein Buch, das zu Herzen geht, weil Lord Sutch ein so unprätentiöser, unbeugsamer Charakter war. Und weil es großartig geschrieben ist. (ca. 28 Euro)

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