The Soundtrack Of Our Lives – Origin

Dass man so lange hat warten müssen aufs neue Werk von The Soundtrack Of Our Lives, hat einen ehrenwerten Grund: Die Schweden hatten zu viele Ideen. Stolze 45 Songs fanden die allgemeine Zustimmung des Sextetts aus Göteborg – keine schlechte Leistung, wenn man just vor den Studiosessions zwei Jahre USA-Tourneen geschafft hat TSOOL lösen ihr Luxusproblem auf ganz effiziente Weise: Sie verteilen das Material auf zwei, drei im Lauf der nächsten Jahre erscheinenden Alben – und haben immer noch Restmengen für B-Seiten oder Boxsets.

Auf „Origin (Face 1)“ haben TSOOL ihren Vintage-Rock endlich voll entwickelt: Die gniedelnde Zerrorgel von „Age Of No Reply“, der stupende Stooges-Beat von „Big Time“, das fast frech The Who imitierende Kreisel-Riff von „Transcendental Suicide“, all das ist frappierend genau nachempfunden, und schon solch museale Fähigkeiten verdienen Applaus. Aber das Schöne an „Origin“ ist, dass es nicht beim Maskenball bleibt TSOOL haben kein Interesse an Attitüdenshow und Historientheater; sondern gehen ganz ernsthaft um mit ihrer oft dramatischepischen, fast ganz ohne Garagen-Punk-Verweis auskommenden Musik. Toll zu hören ist das besonders bei einem Lied namens „At The Borderline“: zwei wehmütige Akkorde, eine leicht psychedelische Melodie, stramm zu Rock verdichtet Und auch, wenn Sänger Ebbot Lundberg und seine Mitstreiter natürlich Epigonen bleiben: Die Dichte, mit der TSOOL ihren ganz eigenen Sound aus den Zitaten schälen, ist ein Hohelied auf das Kollektiv und seine Kraft Wir sind schon gespannt, wie das auf der Bühne klingt.

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