Vinyl

The Who A Quick One (POLYDOR/UNIVERSAL)

Auf der Debüt-LP „My Genetation“ hatte noch Shel Talmy Regie geführt, für „A Quick One“ setzte sich Kit Lambert in den Produzentensessel, ein Mann ohne die Tunnelvision eines Talmy und ohne dessen Engineer-Kenntnisse, dafür mit Flair ausgestattet und einem gesunden Laissez-faire, von dem The Who begeistert Gebrauch machten. So ist ^4 Quick One“, veröffentlicht im Dezember’66, eine naiv experimentierende, reichlich skurrile Platte geworden. Schon deshalb, weil alle Bandmitglieder Songs beisteuerten. Keith Moons chaotisches „Cobwebs And Strange“, ein gen Ende in seine Bestandteile zerlegter Rumpelmarsch, konkurrierte mit Roger Daltreys Modpop-Rückgriff „See My Way“, John Entwistles Novelty-verdächtigen „Whiskey Man“ und „Boris The Spider“ sowie Townshends vier Kompositionen, darunter das famose „So Sad About Us“ und die Mini-Oper „A Quick One, While He’s Away“. Der US-Version wurde der Hit „Happyjack“ zugefügt, hier reckt Jack“ sein Haupt ab hidden track. Obsolet, leider. 3,5

The Who Live At Leeds

(POLYDOR/UNIVERSAL Ebenfalls in luxuriöser 180g-Pressung liegt „Live At Leeds“ vor, das ultimative Tondokument für die Bühnen-Brillanz dieser Band am Ende ihrer Frühphase, bevor „Tommy“ zuschlug und Townshends Ambitionen Amok liefen. Im Februar 1970 in der Leeds University aufgenommen und bereits drei Monate danach in die Läden gestellt, bannt das Album auf stupende Art die schiere Power des Quartetts, bewusst zulasten einer austarierten HiFi-Balance. Auf die Testpressung schrieb Townshend seinerzeit „Crackling Noises O.K. – Do Not Correct“. Inzwischen hat man das Knistern kosmetisch entfernt, ohne freilich der Dynamik zu schaden. The Who covern Mose Alüson und Eddie Cochran, rasen durch „Substitute“ und blähen „My Generation“ zu einem 15-minütigen Monster. 4,5

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