Xiu Xiu :: The Air Force

Ein verstimmtes Klavier, ein barmender Narr, ein Murmeln, ein Klingeln und Knallen, ein beschädigtes Leben. „Your acne is like a pearl/ Mine I swear is like a brimstone.“ A traumatized symphony to God. Möglichst nah am 11.9. habe dieses Album erscheinen sollen, sagt Songwriter Jamie Stewart. Der Albumtitel solle Google-generierte Internet-Werbung der US-Army auf sich ziehen (die natürlich für diese Ads jedes Mal zahlen muss). Subversive Strategien ziehen sich auch durch die Musik von Xiu Xiu. Nach dem Folk noir von „La Foret“ kehren sie zu den Elektronik-Texturen von „Fabulous Muscles“ zurück. Jamie Stewart hat ähnlich wundersame Gesangsmelodien im Kopf wie der späte Scott Walker, doch zusammen mit der unkonkreten Geräuschkulisse entstehen hier echte funes. „Boy Soprano“ könnte gar ein Indie-Hit werden. Tanz den Anti-Ödipus! „Hello From Eau Claire“ singt Caralee McElroy wie ein Kinderlied: „I know it’s stupid to dream/ That you might think of me as a man“. „Vulture Piano“ ist paranoider Synthie-Pop mit Mundharmonika, in „Save Me Save Me“ trifft Patrick Wolf auf Oepeche Mode, „Wig Master“ ist beklemmendes Kopfkino. Fabelhaft unbequem. Hoffentlich bald in aller Munde (und mit großer Web-Präsenz).

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