Rob Crow

Weil Rob Crow gerade eine Familie gegründet hatte, als er das Album „Living Well“ aufnahm und weil er das Albumcover mit privaten Schnappschüssen und Songs mit Babygebrabbel dekoriert hat, liegt der Verdacht nahe, dass es sich um ein intimes Album handelt. „So persönlich ist die platte gar nicht“, sagt Crow, während sein vierzehn Monate alter Sohn auf seinem Schoß sitzt – vom Zur-Ruhe-Kommen will der hauptberufliche Pinback-Frontmann nichts wissen. Auch wenn Crow jetzt kaum noch Zeit für Videospiele hat und mit weniger Schlaf auskommen muss. bleibt er immer noch San Diegos produktivster Workaholic. „Ich arbeite zurzeit an mehr Projekten, als ich es vorher getan habe.“ Er stellt das neue Pinback-Album fertig, geht demnächst solo und dann mit seiner Band Other Men auf Tour. Außerdem hat er noch mit Aspects Of Physics. Gobiin Cock, Optionally Yours. Thingy und Alpha Male zu tun. „Ich würde mich gerne auf eine Sache konzentrieren“, gibt er zu, „aber meistens kümmere ich mich dann doch wieder um eine Million Sachen gleichzeitig.“ Wahrscheinlich sind Crow-Songs deshalb immer so kurz. Waren die Stücke auf seinem Solodebüt „Lactose Adept“ (1996) oft Low-Fi-Ideenschnipsel, so reichen dem die Präzision liebenden Tüftler heute eine Minute und 13 Sekunden, um nachdrücklich sein Können als Songwriter vorzuführen. Und obwohl sich inzwischen in Rob Crows Heimstudioexperimente auch mal ein Banjo verirren oder sich ein Song wie eine Polka aufführen kann, stellt er fest: „Mein Ansatz hat sich in den letzten zehn Jahren kaum verändert, nur dass ich damals mehr Zeit hatte und alles irgendwie ein bisschen einfacher war.“

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