ROLLING STONE hat gewählt: Die 500 besten Alben aller Zeiten
Die 500 besten Alben aller Zeiten – vom ROLLING STONE gewählt. Ein Überblick über Musikgeschichte, Meisterwerke und Kultklassiker.

Dusty Springfield
Dusty In Memphis
Atlantic, 1969
Ein hinreißendes, hochklassiges Album der britischen Soul-Diva, aufgenommen in Memphis und New York. "Son Of A Preacher Man" kam in den Billboard Hot 100 auf Platz 10, das Album floppte aber zunächst beiderseits des Atlantiks und wurde erst Jahre später kanonisiert.

Red Hot Chili Peppers
Blood Sugar Sex Magik
Warner, 1991
In den Achtzigern versuchten die Red Hot Chili Peppers vergeblich, ihre unbestreitbare Energie auf einem Album zu bündeln. Es brauchte Rick Rubin. Mit dieser wilden Mischung aus Rap, Funk und Rock prägten sie das kommende Jahrzehnt fast wie Nirvana.

Sly And The Family Stone
There’s A Riot Goin’ On
Epic, 1971
Der Idealismus, die Aufbruchsstimmung und die Kampfeslust der frühen Sly-And-The-Family-Stone-Meisterwerke kippt hier in Zynismus und Dekadenz. Desillusioniert und egomanisch führt Sly Stone in seine persönliche Dystopie. Der narkotische Groove ist unwiderstehlich.

Billie Holiday
Lady In Satin
Sony Legacy, 1958
Im Studio trank die Sängerin Wodka, als wäre er Wasser. Ihre Stimme, eines der schönsten Instrumente des 20. Jahrhunderts, hatte massiv gelitten. Doch der Kult des Kaputten greift nicht: "Lady In Satin" ist der Triumph großer Kunst über die Grenzen des Körpers.

Young Marble Giants
Colossal Youth
Rough Trade, 1980
Das Trio aus Wales hinterließ nur ein Album mit minimalistischem Pop, der mit den Jahrzehnten immer einflussreicher wurde. Ein Klopfen, ein Basslauf, eine Keyboardmelodie und dazu der zarte Gesang, der mal Paisley-Kleider, mal Anzüge tragenden Alison Statton.

Kraftwerk
Autobahn
Kling Klang, 1974
Krautrock ohne lange Haare und Patschuli. Kein Hasch mehr nötig. Treibende Rhythmik, aber mit sehr smarten Typen. Düsseldorf statt Kreuzberg. Nicht Neu!, aber zeitlos. Alle klugen Bands bewundern Kraftwerk, immer noch. "Autobahn" ist die ausgestorbene coole Bundesrepublik.

Pulp
Different Class
Island, 1995
Die Band um Jarvis Cocker kreierte ein Konzeptalbum über das britische Klassensystem, war sich dabei aber auch bewusst, auf dem Höhepunkt der von Oasis und Blur dominierten Britpop-Ära eine Klasse für sich zu sein. "Common People" wurde und blieb ihr größter Hit.

Nas
Illmatic
Columbia, 1994
Das Debüt von Nas ist ein mit poetischem Genius und dokumentarischer Präzision gefertigtes Selbstporträt eines schwarzen Teenagers auf den Straßen von Queens/NY. Mit Hilfe von u. a. DJ Premier, Pete Rock und Q-Tip setzte das Album Maßstäbe für alle künftigen HipHop-Produktionen.

Vampire Weekend
Modern Vampires Of The City
XL, 2013
Gibt es ein anderes Album, das so überbordend experimentell ist und zugleich so catchy? Kein Moment, der nicht überrascht. Zum ersten Mal dringt Dunkelheit durch. Ezra Koenig, unterm Kronleuchter gefangen, bedauert das Verstreichen der Zeit.

Rosalía
Motomami
Columbia, 2022
Ihr Mix aus traditionellen Flamenco-Elementen und zeitgenössischem (Electro-)Pop verschiebt unsichtbare Grenzen: Rosalía hat mit "Motomami" eine Brücke zwischen katalanischer Tradition und Moderne geschlagen, bei der auch Feminismus und soziale Gerechtigkeit ihren Platz bekommen.