The Beatles und Taylor Swift liefern sich Katz-und-Maus-Rennen in den Hitlisten

Charts-Auswertung KW 45: Ein Remaster-Album aus dem Jahre 1966 zieht an topaktueller Produktion vorbei. Danach punkten heimische Künstler*innen

In den Offiziellen Deutschen Charts kommt es gerade zu einem Fernduell von historischem Ausmaß. Ein 56 Jahre altes Album springt bei der letzten Wochen-Auswertung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) vor die hochaktuelle Produktion „Midnights“ der US-Charts-Queen Taylor Swift.

In der „Top 100 Longplay“ von dieser Woche (KW 45) stehen nun die Fab Four mit ihrem technisch rundum erneuerten Klassiker „Revolver“ auf der Pole Position. Swift landet – anders als ursprünglich von der Charts-Statistik gemeldet – auf der Zwei. Grund dafür „seien signifikante Nachmeldungen von Verkaufsdaten“, heißt es dazu aus Baden-Baden.

Taylor Swift, Nashville, 29. September 2022

Ein Grund für das späte Charts-Hoch der Beatles ist auch das Bewertungs-System in den Hitlisten, das „wertige“ haptische Produkte (wie etwa Schmuckboxen oder 180-Gramm-Vinylpressungen) höher bewertet als etwa einen Album-Stream. „Revolver“ ist bekanntlich neu gemischt und mit Zusatzmaterial ausgestattet worden. Der Klassiker ist in allen analogen Formaten erhältlich.

An dritter Stelle der Deutschen Charts debütiert als höchster Neueinsteiger „Was wir haben, ist für immer –Das Beste aus 5 Jahren“ des Ost-Berliner Schlager-Zampanos Ben Zucker. Helene Fischers Dauerbrenner „Rausch“ (inklusive der „Live“-Version) sinkt unterdessen auf Platz vier. Direkt auf Rang fünf schwingen sich die Nürnberger Musketier-Rocker D’Artagnan, deren Cover zum aktuellen Album „Felsenfest“ auch als Hülle eines Fantasy-Computerspiels durchgehen könnte.

„Viele unserer Songs sind verwebt mit Traditionals – mit Melodien, die zum Teil schon vor hunderten Jahren durch die Gassen hallten. Und doch passt unsere Musik durchaus auch noch in die heutige Zeit – finden wir zumindest!“ heißt es vollmundig auf der Website des Sextetts. Wie an der Chart-Spitze: ein musikalischer Dialog zwischen Einst und Jetzt, nur eben in einer Band vereint.

Terry Wyatt Getty Images
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