The Gaslight Anthem: Der Clip zu „American Slang“ und seine Entstehung
Der Clip zum Titelsong des aktuellen Albums von The Gaslight Anthem ist - genau wie das Album - eine Liebeserklärung an New York. Hier gibt's das Video und die Story dahinter. Die Band ist zudem bald wieder auf Deutschlandtour.
Ozzie’s Café Brooklyn, 7th Avenue Ecke Lincoln Place. Ein Dienstagmorgen im Mai. The Gaslight Anthem-Sänger Brian Fallon steht lässig rauchend in Lederjacke vor der Tür und wartet. Auf den Rolling Stone-Autor, der ihn interviewen soll. Und auf seine Bandkollegen Alex Levine (Bass), Benny Horowitz (Drums) und Alex Rosamilia (Gitarre). Der Rolling Stone-Autor ist pünktlich. Die Band ist es nicht. Der Grund dafür ist seit gestern im Netz zu finden. Am Abend vor dem Interview, das für unsere Story im aktuellen Heft geführt wurde, fand nämlich der Clipdreh zu „American Slang“ statt. Fallon, der keinen Alkohol trinkt, kam am fittesten aus dem Abend raus. Und wohnt zudem in Laufweite von Ozzie’s Café.
Als die Band gut eine Stunde später mit kleinen Augen und vor dem ersten Kaffee noch ein wenig unfit auftaucht, erklärt Basser Alex das Konzept des Drehabends: „Sorry, wir sind gestern Nacht sieben Stunden durch New York gefahren. Wir hatten unser ganzen Team dabei und ein … äh … sehr interessantes Videokonzept. Das im Grunde so aussah, dass wir an unsere Lieblingsorte fuhren und auf dem Weg dorthin feiern konnten.“ Das Album im Kasten, die Promomaschine lief erfolgreich an, das Faninteresse ein großes – da wollte man die Chance nutzen, um sich beim Team zu bedanken. Der Dreh war eine gute Gelegenheit dazu. Brian Fallon ließ es sich jedoch nicht nehmen, anzumerken, dass diese nach Dekadenz klingende New York-Fahrt bloß eine Ausnahme war, um das Team zu feiern. „Wir sind sonst nicht so. Wir haben uns hier nicht monatelang in ein teures Studio eingeschlossen und uns das alles bezahlen lassen. Obwohl das Label das vielleicht sogar gemacht hätte. Wenn wir ein Studio gehen, dann steht alles. Das Experimentieren, das Schreiben der Songs, das alles fand vorher statt. Zuhause oder bei Freunden. Wo es nicht mehr kostet, als das normale Leben.“ Und da war nicht einmal der Reiz, eine Weile wie Gott oder die Stones in Frankreich zu leben? „Nein. Da hätte mir mein Vater auch ziemlich die Leviten gelesen. Er hat sein Leben lang in der Fabrik gearbeitet und musste das Geld zusammenhalten. ‚So habe ich dich nicht erzogen, Junge‘, hätte er gesagt. Und Recht gehabt.“
Der Clip ist nun allerdings keine Limousinenfahrt mit Bitches und Schampus geworden, wie man es von Breitbein-Ghetto-HipHoppern kennt, sondern eine stimmungsvolle in schwarzweiß gedrehte Hommage an die neue Heimat der Band. Dieses Gefühl, sich von der Stadt „überwältigen zu lassen“, wie es Fallon nannte, kann man aus dieses Bildern herauslesen.
The Gaslight Anthem sind im August auf einigen Festivals zu sehen, kommen im November noch einmal auf Tour und werden auch bei unserem Rolling Stone Weekender auf der Bühne stehen. Hier die Daten:
13.08. Saarbrücken, Rocco Del Schlacko
14.08. Eschwege, Open Flair
15.08. Rothenburg, TAUBERTAL FESTIVAL
19.08. St. Polten, Frequency Festival
22.08. Ludinghausen, Area 4 Festival
26.10. Köln, Live Music Hall
27.10. Hamburg, Grosse Freiheit 36
05.11. Berlin, Astra Kulturhaus
06.11. München, Theaterfabrik
11.11. Neu-Isenburg, Hugenottenhalle
13.11. Weissenhäuser Strand, Rolling Stone Weekender Daniel Koch