The Making Of: „Paul’s Boutique“ von The Beastie Boys

Das Sonderheft "Die 500 besten Alben aller Zeiten" präsentiert ausgewählte Platten in einer "Making Of"-Reihe. Hier lesen Sie, wie "Paul's Boutique" von den Beastie Boys entstand.

THE MAKING OF…: „Paul’s Boutique“ von den Beastie Boys

Die Erwartungen lasteten nicht gerade drückend auf den Beastie Boys, als sie sich an ihr zweites Album machten. „Alle dachten sowieso, wir kämen mit einem ‚Fight for Your Right to Party, Part Two‘ und würden damit auf die Nase fallen“, meinte Mike D später. „Heute sagen uns die Leute: Ich muss mich einfach mal bei euch bedanken. Ich bin „Paul’s Boutique“ seit meiner Collegezeit verfallen.“ „Paul’s Boutique“ gilt als eine Art „Sgt. Pepper“ des HipHop. „Das ist auch nicht ganz falsch“, bekundete Mario Caldato Jr., der langjährige Studio-wizard und Toningenieur der Beasties, „immerhin haben wir auch einige Beatlesnummern gesamplet.“ Tatsächlich ist das kaleidos- kopische Meisterwerk von 1989 wohl eines der sampleprallsten Alben überhaupt. „Es sind derart viele Samples, dass den Beasties noch heute Klagen ins Haus flattern“, so Caldato. Die Beastie Boys waren gerade von New York nach Los Angeles gezogen. Sie hatten sich von Def Jam, ihrem ersten Label, getrennt und suchten nach einem neuen Ansatz. Da bot ihnen Matt Dike, der Chef des Delicious-Vinyl-Labels und ein- flussreicher DJ, zwei Instrumentalnummern an, die er mit einem Produ- zentenduo namens Dust Brothers eingespielt hatte. Damit begann die Produktion. „Die Songs drehten sich eigentlich vor allem um unser da- maliges Leben“, erklärte Caldato. „Übernachten in coolen Hotels, Essen in coolen Restaurants, teure Beemer (BMWs) mieten.“ Und schließlich wollten die Beasties ‚chillen wie Bob Dylan‘, wie eine Textstelle aus „3-Minute Rule“ lautet. „Wir waren auf einer Weihnachtfeier bei Dolly Parton und da stand er! Wir dachten uns ‚Geil, wir ziehen erstmal einen durch’. Und dann haben wir eben einen Joint mit Bob Dylan geraucht.“

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Weitere Alben in der „Making Of“-Reihe:

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