Trotz Hassmails: The National unterstützen weiterhin Obamas Wahlkampf

The National ergriffen im diesjährigen US-Wahlkampf klar Partei für Barack Obama und unterstützen diesen auch bei Kampagnen. Dafür kassierte die Band bereits einige Hassmails. Ziemlich kleinkariert, dachte sich wohl auch die Band und beharrt auf ihre Position: "This is more important than a rock band."

In den USA ist schon lange nichts mehr ungewönlich daran, sich als Musiker oder Schauspieler für Politiker zu solidarisieren. Vor allem nicht, wenn der Präsidentschaftswahlkampf in vollem Gange ist und sich zwei Kandidaten direkt opponieren. So ist die Stimmung vor allem bei den diesjährigen Wahlen hochgeschaukelt, die die USA in zwei chirurgisch getrennte Meinungen zu spalten scheint. (Dass das vor allem dem speziellen amerikanischen Wahlsystem anzulasten ist, sei jetzt nicht weiter diskutiert.) In einer Bildergalerie hatten wir bereits exemplarisch aufgezeigt, welcher Musiker sich auf der Seite des demokratischen und welcher sich auf der Seite des republikanischen Kandidaten sieht. Mit dabei waren auch The National, die klar auf Obamas „Haben-Liste“ anzusiedeln sind. So verkaufen die Musiker bespielsweise Obama-Shirts in ihrem Merchandise oder geben ihre Musik für Wahlkampf-Spots der Demokraten her. Im Rahmen der „GottaVote“-Kampagne Obamas spielten The National dann kürzlich am Ohio State-Campus, um Studenten zur Wiederwahl des derzeitigen Präsidenten zu bewegen.

Die offene Unterstützung eines Kandidaten hießen nicht alle gut. Aaron Dessner, dem Gitarristen und Keyboarder der Band, zufolge, mussten sich The National aus gleichem Grund eine „hate mail“ auf Facebook gefallen lassen. Von solchen Kinkerlitzchen werden sich die Musiker nicht beirren lassen, so sei die Unterstützung Obamas „wichtiger als irgendeine Rockband“, pointierte das Matt Berninger, Leadsänger bei The National gegenüber der Zeitung The Latern. Weiter sagte er: „Ich weiß, es gibt eine Menge Leute, die es nicht mögen, dass wir uns politisch positionieren. Ich glaube auch nicht, dass es in der Verantwortung der Künstler oder Musiker ist, Stellung zu beziehen. Aber in unserem Fall haben wir fünf darüber gesprochen und sind zu dem Ergebnis gekommen: ‚Ja, es ist es definitiv wert.'“

Alle fünf Mitglieder sind in Ohio geboren, ihre Wurzeln sollen nach Aussage von Dessner dazu beigetragen haben, deren jetzige politische Meinung zu formen: „Ich bin in einer Nachbarschaft aufgewachsen, die größtenteils aus Republikanern bestand. Während ich älter wurde, hat man die Signifikanz dessen, ob Ohio jetzt demokratisch oder republikanisch wird, immer wieder bemerkt. Man bekommt einfach mit, wie wichtig das ist.“

Berninger ergänzte dann, dass wohl viele mittlerweile anders über die Republikaner denken: „Eine Menge Leute, mit denen ich aufgewachsen bin und die sehr konservativ sind, sind ein bisschen befremdet von der derzeitigen Ausrichtung des republikanischen Lagers. Ich denke, viele von denen fühlen sich nicht mehr optimal repräsentiert… Deswegen ist Wahlbeteiligung jetzt höher, einfach aus der Änderung der politischen Landschaft heraus.“

Auch wenn die Musiker klar für Obama einstünden, wäre ihnen unpolitische Musik dennoch lieber: „Ich höre Rock-Musik als eine Art Flucht vor der Welt oder sowas in der Art,“ stellt Berninger dann klar. „Selbst ‚Fake Empire‘, unser politischster Song, war kein parteiischer, er drückt eher das Gefühl aus, von Washington und der ganzen Regierung ausgeschlossen worden zu sein.“

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