Vorsicht Ironie!

Ex-Trio-Sänger Stephan Remmler hat nach zehn Jahren wieder eine Solo-Platte

Witzigerweise denkt man schon an Rammstein, bevor Stephan Remmler erwähnt, dass er die auch gerne auf seinem neuen Album „1, 2, 3, 4…“ dabeigehabt hätte. Weil er das R so schön rollt. Holzhammer-Methoden sind ihm allerdings fremd – obwohl es den Leuten oft schwerfällt, die Tiefgründigkeit in seinem Werk zu erkennen. Auch die aktuelle Single „Frauen sind böse“ hat wieder keiner verstanden, aber was soll er sich mit beinahe 60 Jahren noch darüber aufregen? „Sonst hätte ich mich schon früher karrieretechnisch eindeutiger verhalten müssen. Vielleicht sollte ich Sticker anbringen: Vorsicht. Ironie!“ Der in Jeanshemd und Ludenbrille gewandete Senior hat seinen ältesten Sohn Cecil mitgebracht. Mit ihm hat er die neue Platte aufgenommen, und ohnehin muss man sich den Haushalt auf Lanzarote als musikalisches Versuchslabor vorstellen: Auch seine Frau ist auf dem ersten Solo-Album seit zehn Jahren zu hören, auf dem sich der geniale Minimalist mit Vorliebe selbst zitiert, mit Gaga-Manierismen und „Ahas“. Vor einiger Zeit kam es sogar zum streng geheimen Treffen der drei Original-Trio-Mitglieder. „Ich hatte aber nicht den Eindruck, dass es gut werden würde. Und warum sollte man es dann machen?“ „Da Da Da“ läuft derzeit wieder im Werbespot eines Brause-Herstellers, mit schuhplattelnden Bajuwaren, wie gesagt: Da kann man nichts machen.

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