„Wetten, dass ..?“: Gottschalks desillusionierte Schlussrede in voller Länge

Lesen Sie hier Thomas Gottschalks Schlussworte zur letzten „Wetten, dass ..?“-Sendung

Am gestrigen Samstag (25. November 2023) war es soweit: Thomas Gottschalks letzte „Wetten, dass ..?“-Sendung flimmerte über die Bildschirme. Nach drei Stunden Offenburger Show mit Helene Fischer, Take That, Shirin David und anderen Gästen begann der ZDF-Moderator seine (wirklich letzte?) Abmoderation der Sendung.

Thommys Rede:

„Ich bin dabei, mich mit meinen Worten von euch zu verabschieden. Was ja letzten Endes kein trauriges Ereignis ist. Ich stehe nicht hier, bin verzweifelt und sage: Das war’s nun. Mein Leben geht weiter und ich freue mich auf alles, was kommt. Es gibt im Wesentlichen zwei Gründe: Das ist weder mein körperlicher noch mein geistiger Zustand, die waren beide nie so doll. Aber ich habe zwei Gründe. Der eine wäre: Es ist problematisch, wenn man mir irgendwann die Gäste erklären muss, die hier bei mir auf der Bank sitzen. Noch kenne ich sie alle. Aber es ist doch ein Blödsinn, wenn ich frage: Wo bleiben Sophia Loren und Rod Stewart? Und die sagen: Die können beide nicht mehr laufen. Und der zweite Grund ist, dass ich, und das muss ich wirklich sagen, immer im Fernsehen das gesagt habe, was ich Zuhause auch gesagt habe. Inzwischen rede ich Zuhause anders, als im Fernsehen – und das ist auch keine dolle Entwicklung. Und bevor hier irgendein verzweifelter Aufnahmeleiter hin und her rennt und sagt: Du hast wieder einen Shitstorm hergelabert. Dann sage ich lieber gar nichts mehr.“

Gottschalk, 71, fühlt sich seinen Gästen aufgrund des Alters also nicht mehr gewachsen. Interessanter aber ist wohl der zweite Grund für seinen Abgang. Immer wieder stand er in den vergangenen Jahren in der Diskussion: als „alter weißer Mann“, der auf „Woke Culture“ pfeift. Dass Gottschalk aneckt, stellte er – unfreiwillig – auch in der gestrigen „Wetten, dass ..?“-Sendung unter Beweis: Nachdem Shirin David mit Helene Fischer Platz auf der Couch genommen hatte, ging es jedoch recht schnell zwischen ihr und dem 73-jährigen Thommy zur Sache.

Auf seine – je nach Sichtweise – unbekümmerte oder unverschämte Art sagte der Entertainer, dass Shirin David ihre Begeisterung für Opernmusik ja nicht anzusehen sei. Ebensowenig, dass sie Feministin ist. David hatte die passende Antwort parat: „Ich möchte sagen, als Feministin können wir gut aussehen, klug sein und eloquent und wunderschön zugleich. Das eine schließt das andere nicht aus.“ Klarer Hinweis an den älteren Show-Titan, dass man mit sexistischen Kommentaren im Jahr 2023 nicht gut dasteht.

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