Willkommen in Goblinville: Das neue Musikvideo „She“ von Tyler, The Creator

Nach der Kakerlake in "Yonkers" kommt der Goblin in "She". Tyler, The Creator entführt mit dem neuen Musikvideo zur Single "She" in die amerikanischen Suburbs - ein typisches Szenario für einen Horrorfilm.

Eigentlich ist es ja ein Fashion-No-Go: Socken mit Sandalen. Trotzdem bricht Tyler, The Creator dieses Tabu in seinem neuen Video zur Single „She“ radikalst: blau-weiße Adiletten kombiniert er mit etwas, dass handgestrickte Socken seiner kanadischen Oma sein könnten, typisch rot mit weißem Ahornblattmuster.

Er und seine Kumpels hustlen auf einem vorstädtischen Platz, der „Nilbog“ (Goblin rückwärts) heißt, als Autos, darunter ein Umzugswagen, vor dem Nachbarhaus halten. Es ist Umzugstag in Tylertown, die Neue ist ein recht hübsches Ding, die lächelnd einen kleinen Karton ins Haus trägt. Ein hübsches Ding, das nun postwendend eine Runde gestalkt wird.

Das Video zu „She“ ist in gewohnter Creator-Manier mit einer Prise Wahnsinn gesalzen. Auch hier färben sich seine Pupillen und das Weiße in seinen Augen pechschwarz, auch hier lässt Tyler sein Alter Ego, den irren Goblin, die Kontrolle übernehmen. Wo „Yonkers“ aber eher ein suizidisch-schwarz-weißer Monolog war, kristallisiert sich bei „She“ eine Story heraus. Eine Geschichte, die typisch für einen Horrorstreifen ist. Das Mädchen wird von einem mysteriösen Maskenmann verfolgt und bekommt, während sie schläft, Nachrichten auf dem Spiegel neben ihr hinterlassen, bis er schlussendlich verhaftet wird.  Am Ende ist alles nur ein Film. Oder etwa doch nicht? Das Mädchen sitzt amüsiert grinsend vor dem Fernseher, sieht allerdings so den Goblin hinter ihr nicht.

Die Wolf Gang unter Anführer Tyler, The Creator haben sich auch hier wieder ausgetobt. Sie spielen mit Klischees und mit den Erwartungen des Publikums. Dennoch merkt man, dass es ihnen eigentlich herzlich egal ist, was man über sie denkt. Hauptsache, die Goblins haben Spaß.

Mehr zu Tyler, The Creator gibt es in der aktuellen Ausgabe des Rolling Stone.

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